Dienstag, 17. Mai 2011

"Mama, es war so schön, dass Du mit mir gespielt hast"

Dieser Satz hat gestern einen "Heulanfall" bei der Mama ausgelöst.
Gut, dass ich zwei Arme hab, die mich getröstet haben.
Es kam so:
Susanne kam vom Reiten nach Hause. Ich sass auf der Treppe vor der Haustür. Und wir entdeckten Vogeleier auf den Boden.
Sie war sich gleich sicher, dass Katzen ein Nest ausgeraubt haben. Sie hat das Nest gesucht ... und auch gefunden. Ziemlich weit oben! Unser Urwald vor der Haustür ist ja sehr dicht, dunkel und verwildert. Da ist sie schon ziemlich weit nach oben geklettert.


Kuck .. kuck ....da ist kein Nest!


Hier sitzt sie ca. 3 Meter weit oben. "Wenn ich runterfalle, bin ich dann tot?"
Die Frage war auch noch ernst gemeint.

Nach einer halben Stunde kam Robert nach Hause. Er ist immer sehr entsetzt, wenn Susanne in den Bäumen rumsteigt. Das hat er als kleiner Bub selber auch gemacht, die letzten Jahre nicht mehr. Er hat Angst bekommen!


Susanne hat sich gefreut, als er heimkam. Ihm gleich die Eierschalen gezeigt, das Nest ganz weit oben .....

und dann fiel der Satz!

Sie hat mich ganz fest umarmt dabei.

Und das war mir von einer Sekunde auf die Andere zu viel.


* warum bedankt sie sich für eine halbe Stunde Zeit miteinander verbringen?

*sie kommt zu kurz, das sind noch immer meine Ängste

*hoffentlich nimmt sie keinen Schaden für ihr Leben .... ?!

*die beiden sind dann eine Runde mit den Rollern durch die Gegend gesaust, es endete wie immer. Robert hat sich "aufgeführt" sie kam weinend nach Hause.

*"Er schreit so laut rum, redet dauernd die Leute komisch an, es ist soooo peinlich, Mama!"

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Nein, es geht mir nicht mehr schlecht heute. Michael hat so viel geredet, erklärt, seine Meinung gesagt ... mein Blickwinckel ist wieder ein anderer geworden.

.... wir wissen beide, dass sie es nicht einfach hat, wir passen gut auf sie auf, wir gehen sehr bewusst mit dem Geschwisterkind um.... es ist ihr Leben, sie hat einen Bruder mit Autismus.... manchmal muss sie tatsächlich alleine damit klar kommen.
Sie weiss immer wo sie Hilfe, Schutz, Umarmungen bekommen kann.

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So, und nun muss ich Ideen sammeln. Am Samstag hat Susanne Geburtstag!


Bitte, lass die Sonne scheinen, lieber Wettergott. Sie hat 9 Mädchen eingeladen, der Papa hat schon angedroht sich zu verkrümmeln, wenn das alles Zicken sind!
Wir konnten sie dazu bringen eine Grill-Party zu machen, ohne Übernachtung!

Das war ihr "toller" Plan ... puuhhh, ein Glück, dass sie mit sich reden liess.

14 Kommentare:

  1. Elisabeth, ihr seid eine sooooo wunderbare Familie!
    Mir kommt vor, Susanne kann einfach die Momente viel besser schätzen - als vielleicht ein andres Kind. Klar, ein Geschwisterkind von einem besonderen wird immer etwas zurückstecken müssen. Aber sie lernt fürs Leben - so wie sonst nur wenige.... und sie wird das Leben, die Zeit mit ihren Lieben und euch immer besonders schätzen können.
    Für die Party: eine tolle Idee mit der Grillparty! das wird cool :)

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  2. Tanja, Deine Antwort gibt mir ganz viel. Aus dem Blickwinkel hab ich das gar nicht gesehen.
    Elisabeth

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  3. Ich glaube auch, dass Susanne viel fürs Leben lernt. Sie ist bei euch sehr behütet. Wichtig ist, dass ihr mit ihr über alles reden könnt. Dadurch kann sie nur stark werden. Bestimmt nicht immer so einfach.
    Grillparty klingt gut.
    LG Sabine

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  4. Hallo Elisabeth, der Satz hätte mich auch nachdenklich gestimmt.
    Für den Geburtstag Susannes fällt dir bestimmt noch vieles ein.
    Also wenn du Dekoideen suchst guck doch mal auf meinem Blog den Link frufru. Da geht es zwar meist um Hochzeiten, aber da sind auch herrliche Dinge für das Auge dabei, die man auch für einen Kindergeburtstag nehmen kann. Ich meine die kleinen Dinge, wie Lollys, Muffins, Wimpel, guck mal.
    Selbst wenn du es nicht gebrauchen kannst. Es ist soo schön anzusehen.

    Spiele für Kindergeburtstage, da hättest du mal eher was sagen sollen. Ich finde die Fernsehsendung "Die perfekte Minute" ideal für Ideen für Kindergeburtstage. Ich habe da nur mal kurz reingeschaut und das so empfunden.

    Naja, du bist ja Profi, du machst das alles schön!!!LG Rosine♥♥♥

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  5. Liebe Elisabeth!
    Ich versteh Dich so gut.
    Und auch Susanne kann ich verstehen.
    Es ist eine Schule, durch die sie geht.
    Eine intensivere, als viele gleichaltrige Kinder das tun müssen.
    Doch es wird sie zu einem starken, bewußten Menschen machen, auf die wir alle stolz sein werden. :-)
    Ich hab da keine Zweifel, Michael und Du, ihr unterstützt eure Tochter, seht genau hin.
    Lass mir die Süße lieb grüßen!
    Barbara

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  6. Liebe Elisabeth, ich finde es wunderbar, daß sich die Susanne für die geschenkte Zeit bedankt hat. Es hat, glaube ich, nix damit zu tun, daß sie sonst zu kurz kommt. Vielmehr wird es so sein, daß sie bestimmte Dinge bewußter erlebt und deren Wert immer mehr zu schätzen weiß.
    Es ist sicherlich so, daß sie anders aufwächst, als Kinder, die keinen besonderen Bruder haben, aber er ist ja auch im Positiven besonders, das wird sie auch zu schätzen wissen. Ihr seid eine so besondere Familie, da werden viele andere Familien neidisch sein.
    Ganz herzliche Grüße, die Christiane

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  7. Liebe Elisabeth,

    kurz und knackig: Vorschlag: hat Susanne eine "eigene" Zeit? täglich, wöchentlich aber regelmäßig, die nur ihr mit Dir gehört, wo auch ganz offen zu Robert gesagt wird: das ist jetzt nur !!!! Susannes Zeit?
    Ich schreib aus eigener Erfahrung, ich war Geschwisterkind, wusste auch, ich kann JEDERZEIT mit meinen Eltern alles besprechen, aber .....das Unterbewusstsein......die Probleme hab ich bis HEUTE, meiner Schwester geht's super !!!! wenn Du magst, können wir mal telefonieren

    gggggglg & Umarmung
    Claudia

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  8. Ja, Susanne hat es gewiss nicht immer einfach, aber sie scheint die Zeit, die sie dann mit Dir hat, sehr bewusst zu geniessen.

    Ich drücke fest die Daumen für Samstag, dass das Wetter passt. Eigentlich wird ja zum WE wirklich schönes Wetter angesagt.

    LG Claudia

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  9. Liebe Elisabeth,

    ich finde es auch so rührend wie Susanne sich verhalten hat. Das zeigt schon, dass sie solche Situationen gerne öfters hätte.
    Ich denke jeder Deiner Tage ist so übervoll und dass Dir manchmal die Nerven blank liegen. Dass dann die Tränen kamen, wundert mich nicht.

    Die Idee mit der extra Zeit für Susanne ist gut. Sicher mußt Du sie dann irgendwo anders stehlen oder was liegenlassen. Aber vielleicht läßt es sich ab und zu einrichten. Oder sie, und nur sie, hilft Die bei irgendwas was auch ihr Spaß macht.

    Ganz liebe Grüße
    Sommersprosse

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  10. Hm... ein Stückweit ist doch immer so, das Geschwisterkinder grundsätzlich so ihre Schwierigkeiten haben.
    Die, die als erste auf die Welt kamen. Wie fruchtbar kann es sein, wenn dann nach 4 Jahren das "neue" Baby kommt. Das natürlich (im Worte: naturgemäß) die meiste Aufmerksamkeit bekommt. Das ist einfach ein großer Schmerz. Selbst erlebt. Sehe ich bei Kindern. UND das kann man nicht ändern. Abschwächen. Aber nicht ändern.

    Klar, sie freuen sich auch die Geschwister. Umtüddeln den neuen Familienzuwachs. Aber Mama (die stillt und so unendlich vieles mehr machen muss oder gefühlsmäßig auf die Reihe bekommen muss), der Papa, die Omas und so oder die Nachbarn, die schauen aus das Baby.
    Die Vergleiche, die alle Kinder aushalten müssen.

    Das mittlere Kind, das am Ende oft durch fällt. Das Nesthäcken... alles Vor- und Nachteile.
    Ganz sicher ist es noch etwas anderes, wenn man einen Bruder hat, der zusätzlich noch besonders sind. Dazu jetzt noch in der Pubertät. Du liebe Güte. Das Leben ist manchmal einfach schwer, blöd und doof.

    Ich glaube, mir hätte das auch ins Herz geschnitten, wenn meine Tochter das zu mir gesagt hätte. Ganz egal wie SIE es gemeint hat. Sie drückt wahrscheinlich ausversehen den "ich bin nicht genug-Knopf" bei Dir und die Reaktionen auf diese alten Muster/Knöpfe passieren so in Windeseile. Verflixt :O)
    Sach ich jetzt mal so.

    Niemand kann etwas daran ändern, das es so ist wie es ist. Und ich glaube auch, das wenn Susanne (und auch Robert) alles bekommen, was ihr als Eltern geben könnt, dann ist das alles.

    Das ist schmerzlich. Machmal. Denke ich.
    Alles zu geben für jemanden ist die eine Seite.
    Das das was man gibt für den anderen gibt nicht ausreichend ist oder passend, das ist die andere Seite.

    Wir machen doch alle so gut wie wir können.

    Herzlichst
    Oona

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  11. Ohja, unsere besonderen Geschwisterkinder.

    Sie sind genauso besonders und besonders empfindsam wie unsere anderen besonderen Kinder.

    Ja, sie haben es in vielen Punkten schwerer, aber sie haben auch wertvolle Lektionen fürs Leben gelernt.

    Leben ist ohne Gewähr auf Gesundheit. Glück ist nicht abhängig von Äußerlichkeiten oder Schönheit oder nur von Gesundheit.
    Der Tod gehört zum Leben.
    Liebe ist nicht abhängig von Perfektion.

    Abgesehen davon lernen sie Körpersprach, soziales Verhalten, Rücksichtnahme aber auch einen gesunden Egoismus, ihr Recht auch dann einzufordern, wenn es sein muß.

    Ich frage unsere immer mal wieder, ob sie ein Geschwisterseminar besuchen wollen, um solche Probleme auch mal mit anderen betroffenen zu besprechen. Bisher war kein Interesse.

    Ich hoffe für Euch auf gutes Wetter und einen traumhaften besonderen Geburtstag.

    Liebe Grüße

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  12. Hallo Elisabeth,
    ich hatte heute beim Kinderschminken beim Frühlingsfest auch ein Mädchen, das mir für seine 8 Jahre viel zu erwachsen und ernsthaft vorkam. Stark und zerbrechlich zugleich.
    Sie ist große Schwester von 3 kleinen Brüdern, die 4, 2 und 2 Jahre alt sind. Spätestens mit den Zwillingen war ihre Kindheit in der altgewohnten Form vorbei und sie begann, sich stark einzubringen als Stabilitätsgeber und Unterstützer in der Familie. Ich habe ihr gesagt, dass sie nicht immer stark sein muss und auch mal um Aufmerksamkeit bitten sollte. Weil sie ein Kind sein darf.

    Viel zuviel Verantwortung, die sie sich da selbst aufgebürdet hat, und Eltern, die es wohl nicht so wahrnehmen. So wie meine damals in ihrer Überforderung...

    Ich war gerade eingeschult worden, als mein Bruder geboren wurde. Ein Schreibaby. Mein Vater verschwand im Büro und machte Überstunden, meine Mutter ging auf dem Zahnfleisch (in den 70ern wurden Schreikindeltern nicht unterstützt, sondern noch mit Schuldgefühlen belastet, indem man die Ursache bei ihnen unterstellte).

    Und ich wurde immer selbstständiger. Mutierte zu einem erschreckend ernsthaften und verantwortungsbewussten Kind. Schulisch machte es mir nichts aus, ich musste ohnehin nie für die Grundschule üben. Aber ich habe damals gelernt, dass ich offenbar alle meine Sorgen und Probleme allein tragen und lösen musste.

    Ich war ein perfektes, pflegeleichtes Kind, verständig, selbstständig, brav. Unterstützte meine Eltern, hütete das Baby. Und seitdem trage ich irgendwie auch die Verantwortung für meinen kleinen Bruder, auch wenn der jetzt schon 35 wird. Erst seit ein paar Jahren habe ich begonnen, mich von dieser Verantwortung zu befreien.

    Denn er ist nicht mein Kind, sondern das meiner Eltern. Und wenn er heute noch ein Turnbeutelvergesser ist, dann vielleicht auch deswegen, weil er dank der elterlichen und großschwesterlichen Bemühungen ihn bislang immer hinterhergetragen bekam und nie die Erfahrung machen musste, ohne dazustehen.

    Mittlerweile ist es mir ziemlich egal geworden, ob er in der Lage ist, seinen Kram zu regeln oder nicht. Ich stehe auf eigenen Beinen und versuche, dies auch meinen eigenen Söhnen beizubringen.

    Und dass mein Vierjähriger nicht allzuviel Verantwortung für den Einjährigen tragen muss, liegt auch an den kurzen 2,5 Jahren Abstand. Und daran, dass der Kleine sich nicht vom Großen herumkommandieren lässt. Leider auch in den Bereichen, wo ich es ganz gut gebrauchen könnte...beispielsweise wenn der Große den Kleinen auf dem Parkplatz an die Hand nehmen soll, damit ich das Auto abschließen kann. Da wäre es doch praktisch.

    Ich denke, Dir ist diese Problematik genauso bewusst wie mir bei meinen Jungs. Und darum werden wir es auch irgendwie hinkriegen.

    Mädchen wie Deines, das sind besondere Menschen. Und zwar nicht nur durch die Verbindung zu Eurem besonderen Robert.
    Sie ist, was sie ist.
    Und wird ihren Weg machen. Hab Mut.

    Und feiert schön Geburtstag!

    Postpanamamaxi

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  13. Liebe Elisabeth,
    ich bin tief beeindruckt, wie Kinder manches auf den Punkt bringen können.
    Ich erinner mich gerade, dass ich "große" Schwester bin, meine beiden Brüde sind 9 und 11 Jahre jünger als ich, und auch in ganz gewöhnlichen Familien ist das nicht immer einfach. Die kleinen brauchen irgendwie immer mehr Aufmerksamkeit und ich als die "große" war doch schon so vernünftig und verständnisvoll, war ich auch oft, aber Spaß hat es nicht immer gemacht.
    Ich hab RIESEN Respekt vor dir und deiner Familie. Zweifel, ob sie alles richtig machen haben viele Eltern und die einer besonders gewöhnlichen Familie vielleicht noch ein bisschen mehr.
    Lieben Gruß
    maria

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  14. Es gibt einen Film:

    "Ein Tag mit meinem Bruder" - als ich den vor einiger Zeit sah, dachte ich an Susanne und an dich Elisabeth. Er zeigt beide Seiten - die "peinliche" und die schöne - es ist ein Film über Zwillinge - ein Mädchen und ein Junge, der Junge ist besonders und im Endeffekt macht das Mädchen dann ein Projekt für die Schule draus - sie macht einen Film - Ein Tag mit ihrem Bruder - und das rührt zu Tränen.

    Vielleicht wäre das was für euch (aber guckt euch vorher an ob ihr ihn als Familie schaut, es kann sein dass Robert da noch etwas zu klein ist).

    Gibt es die Möglichkeit einen Susanne-Tag zu installieren? An dem du oder Michael dann einfach etwas mit Susanne alleine unternehmt?

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