Dienstag, 6. September 2011
Jetzt ist er weg
Ich fühl mich nicht wie ein Schmettling ***** nicht leicht, schwebend und frei******
Ich fühl mich nicht *wie von Blümchen eingerahmt*
Robert ist heute nach langen Wochen wieder in der Tagesstätte.
Er wollte nicht aufstehen, nicht frühstücken, nicht hingefahren werden, nicht mehr "alle sehen".
Er wollte bei mir bleiben, zu Hause Mittag essen, lange schlafen, ganz brav mit mir die Kinder betreuen.
Es bleibt ein schweres Gefühl zurück. Ja, es war anstrengend. Ja, er ist oft seltsam.
Nein, er hat keine Nacht durchgeschlafen...bis zu fünf Mal steht er auf....
Nein, er hat nicht einmal alleine Zähne geputzt, sich selber angezogen, ständig irgendwas gegessen, sogar gekocht, bis zu 15 Teller am Tag gebraucht, dreimal weggelaufen (alles unter eine Stunde suchen zählt da nicht mit!)
Gestern musste ich mit ihm lange Hosen kaufen gehen. Unglaublich was er da aufführt. "nein, ich zieh mich doch hier nicht aus....nein, die Hose hat alles so eng, die mag ich nicht....nein, ich mag nicht eine Hose ohne rosa! usw.....
dann lief er weg, spring zur Kasse haut drauf rum...."können Sie bitte auf das Kind aufpassen!"
dann läuft er auf den Parkplatz, obwohl ich noch zahle...."ich hab doch das Auto gesehen" ... "passen Sie auf das Kind auf, ich hab es fast überfahren!" (so ernst war das nun aber gestern nicht, das Auto war schon noch weit genug weg, aber er ist halt nicht stehengeblieben, der Robert)
Wir mussten noch in den Supermarkt. Wieder springt er hinter eine Kasse...ich setze ihn in den Wagen. Beeile mich so schnell es geht....bin grad beim zahlen....wieder weg, wieder haut er auf einer Kasse rum....
Die Ärztin sagte heute, dass es Zwangshandlungen sind, die er nicht steuern kann. Also wieder was komisch Neues....
Warum bin ich dann nicht froh, dass er weg ist?
Weil er so lustig ist, weil er mir ganz oft am Tag sagt "Mama, ich hab Dich so gerne", weil es Spass macht mit ihm zu kochen, weil er so viel Leben ins Haus bringt....
weil ich gestern oft laut wurde, nicht mehr wusste wo ich nun noch Nerven für den Wildfang herbekomme. Weil ich gestern "Du wirst bald im Keller wohnen, weil Du sooo schreist" ... zu ihm gesagt habe.
weil er heute sagte: "Bin ich schuld? War ich schlimm. MUSS Susanne auch in eine Tagesstätte?"
*************
Ach Robert!
Kaum bist Du drei Stunden weg, vermisse ich Dich schon wieder. Hab das Gefühl, dass es alles gar nicht so schlimm und antrengend mit Dir ist.
Ich weiss, dass die Tagesstätte so gut und schön für Dich ist. Aaaber ich weiss nicht wie das ab nächste Woche, ab ersten Schultag weitergeht. Es gehört ja alles zusammen in der Einrichtung.
Ich mag Dich nicht mehr in solche Situationen geben wie vor den Ferien....
....und wir haben Dich in den ganzen 5 Wochen auch nicht einmal "weggesperrt". Am leichtesten geht es noch wenn man zu Zweit ist. Einer hat grad immer die Geduld für Dich. So schlimm bist Du wirklich nicht!
Du hast in den langen Ferien nicht einmal etwas gemacht, dass ein "wegsperren in einen Kellerraum" rechtfertigt. Wir müssen es diese Woche schaffen, dass Du das nie mehr erleben musst.
Tja, und nun ist es doch gut, dass Du heute weg bist. Ich hab schon drei Telefonate hinter mir, die mit Dir gar nicht stattfinden könnten...
Hab viel Spass und geniesse die Zeit. Und die Sonne scheint auch wieder....
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Robert hat es gut mit dir getroffen. Du bleibst bewundernswert, mit wieviel Geduld und Liebe du alles trägst!
AntwortenLöschenDrück dich ganz lieb♥♥♥
Rosine
Ich wünsche Euch für den Schulanfang nur das Beste. Ich hoffe, daß sich die Schulbegleiterinnen (nicht nur Roberts) endlich durchsetzen können und es sich auch trauen. Ich hoffe, daß der Rektor bereit ist etwas zu ändern!
AntwortenLöschenAlso, wir haben ihn nun zweimal erlebt. Er ist sehr liebenswert, aber auch ganz anstrengend. Die Woche dort tut Euch beiden gut. Es wird wohl das Gefühlsein, dass Ihr immernoch so leidet wie er in der Klasse abgelehnt ist. Und das ist nichts anderes was da abläuft. Doch die HPT muss doch eigentlich unabhängig von der Schule sein, oder?
AntwortenLöschenViel Erfolg bei den Ideen für Roberts Schulweg. Lasst Euch nicht fertig machen.
Viele Grüsse Eure Chr.
Ich bin's, die A....Habt Ihr heute auch über eine Stunde auf den Bus gewartet am Morgen? Auch niemand Bescheid gegeben?
AntwortenLöschenDAS macht die Kinder fertig. Das regt mich da so auf....
Bin mir sicher, dass eine Lösung für die Schule gefunden wird.
Grüsse aus dem Landkreis
Weißt Du, liebe Elisabeth, bei all den verschieden Gefühlen, Situationen, Ängsten und all dem Schmerz... ist es doch so, das es seinen Sinn hat, das Robert bei euch von 11 Jahren angekommen ist und ein Teil von euch ist. Das er so geliebt wird.
AntwortenLöschenFür Robert ist so ein Leben mit sovielen Hoch und Tiefs, Eindrücken undundundundund ganz sicher nicht einfach.
Ich wünsche euch sososoviel Kraft es zu schaffen, das der liebe Robert nicht wieder in eine "Schule" muss, wo man ihn und seine Seele miss-handelt.
Das ist nicht zu ertragen.
Oona
nochmal schnell ich...heute kam der Bus wirklich erst eine Std. später, ohne Anruf....das hat den Morgen noch verschlechtert. Wir konnten nicht anrufen, denn wir wussten ja noch nicht wer kommt und wie die erreichbar sind.
AntwortenLöschenGut, dass Michael in der Werkstatt zu tun hatte. Aber dann wollte Robert erst recht nicht mehr einsteigen...
Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschenwie gut ich Dich verstehe!!! So ging es mir die letzten 3 Wochen auch! Meine Enkelin ... so manches Mal wäre ich gern allein gewesen aber als sie dann weg war ... so schlimm war alles gar nicht. Ich sehen sie so sehr zurück! Ich verstehe Dich!!!
Das mit dem Bus ... 1 Stunde warten ... ich glaub, da hätte ich die Krise gekriegt.
Liebe Grüsse
Angelika
Ich sehne sie zurück, meinte ich natürlich ... manchmal ist das Gehirn schneller als die Finger.
AntwortenLöschenWie hast Du denn Nelli so grün gekriegt? Sieht aus, wie ne Aufnahme mit Nachtsichtgerät :-)
AntwortenLöschenIch zitier Dir mal aus einem Mascha Kaleko-Gedicht (hilft immer!!):
Der Sehnsucht nach dem Anderswo Kannst du wohl nie entrinnen:
Nach drinnen, wenn Du draußen bist, Nach draußen, bist du drinnen.
Es ist schwer! Zum einen die Kiddies loszulassen (sie sind so besonders schutzbedürftig, - und keiner kann es so gut wie wir ... befürchten wir). Aber auch, auf sich selber zu schauen. Üben, liebste Schwester :-). Du machst das eh schon ziemlich gut, die Zeit "ohne" zu genießen. Liebe Grüße Sirit
Elisabeth,
AntwortenLöschenhab Du auch viel Spaß und geniesse die Zeit! Das hast Du Dir verdient!
Der Benno geht seit August nun auch in den Kindergarten und ich weiß, wie hin und hergerissen man da ist. Einerseits will ich ihn um mich haben (schaffe dann aber gar nichts) und andererseits gönne ich ihm (und mir ;o) auch mal neue Erfahrungen/Abwechslungen.
Hab(t) einen schönen Tag!
Lieben Gruß
Susanne
Oh Elisabeth!!!! - ich fühle so mit dir - ich hab ja nur eine Lightversion, von dem was du so beschreibst, es reißt einen immer wieder entzwei - dieses Hadern - dieses Kämpfen - sich rechtfertigen - Sorge haben, dass man sich wieder rechtfertigen muss - sie lieben, das tun wir - viele Dinge, die andere als seltsam sehen gar nicht mehr bemerken (einkaufen ist immer anstrengend - C. muss immer alles anfassen - ich sag lass es aus - sie hört mich glaub ich gar nicht) ....
AntwortenLöschenCarolina muht momentan, wenn ihr etwas nicht passt - ich find das so schrecklich - sie sagt, sie macht das nur bei mir - seit gestern haben wir wieder Schule -bin schon gespannt, ob ich bald gefragt werde, warum sie "schlimmer" ist als vor den bei uns ja 9 Wochen langen Ferien - weil sie mit Veränderungen nicht gut kann, wenn sie dabei völlig funktionieren muss - weil sie vor den Ferien endlich richtig angekommen war in der Schule - bitte lass das nicht wieder von vorn beginnen - ich wünsch dir viel Geduld und gute Nerven - wobei ich bei dir ja immer das Gefühl habe, dass du super mit der Situation umgehst - alles Liebe Doris PS.: Sorry, dass ich dich jetzt zugemüllt habe
Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschenich hätte dich gern als Mama gehabt. Ganz wirklich.
LG; dieMia
Daher kam der Schmetterling...
AntwortenLöschenLiebe Elisabeth,
AntwortenLöschenich kann nur immer wieder Deine Stärke und das Durchhaltevermögen bewundern. Aber ich glaube, das würden wir alle entwicklen in dieser Situation.
Robert ist ein liebenswertes Kind auch wenn er auch manchmal an Grenzen bringt.
Ich wünsche Euch, daß es mit der Schule besser läuft.
LG
Brigitte
Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschenich weiss nicht, wie es mit Robert im Alltag ist, nur aus Deinen Erzählungen, aber ich kann mir vorstellen, dass Du manches mal an Deine Grenzen kommst. Und es soll doch so sein, dass wir unsere Kinder vermissen, wenn sie nach den Ferien plötzlich wieder aus dem Haus sind, nicht? Ob mit Autismus oder ohne. Du bist eine tolle Mama, Deine Kinder können sehr stolz auf Dich sein.
Ganz liebe Grüsse, Manuela
sag, das mit dem "in den keller wegsperren", verstehe ich das richtig, daß das in der schule gemacht wird? (im notfall)
AntwortenLöschenDAS IST VERBOTEN! das dürfen die nicht ohne richterlichen beschluß, welcher einschlußgenehmigung heißt!
und daß robert so heftig ist, daß es für ihn einen solchen beschluß gäbe, kann ich mir nicht vorstellen. ich bin ja einiges gewöhnt von der arbeit, und da gibt es nur für 3-5 leute eine einschlußgenehmigung.
ansonsten kann ich schon verstehen, daß du dir sorgen machst, wie die schule wohl wieder werden wird. zuhause könnt ihr ja viel geduldiger udn individueller auf ihn eingehen, als es in der schule möglich ist. es freut mich aber, daß du trotzdem die positiven, wertvollen aspekte der schule für ihn sehen kannst!
liebe grüße!
Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschenIhr tut mir richtig leid, dass der Start heute so blöd gelaufen ist. Die langen Ferien zu Hause bei Dir hat Robert eben so genossen, dass er gar nicht mehr weg wollte. Ich muss Dich bewundern für Deine Geduld, die Du immer wieder aufbringst. Und auch wenn es Dir zusätzlich noch von irgendwo schwer gemacht wird, verzagst Du nicht. Soviel Kraft, Stärke und Liebe ist einfach nur bewundernswert.
Ich hoffe das mit Robert spielt sich schnell ein wenig ein, dass der Morgen nicht so schlimm wird, wenn er weg muss.
Liebe Grüße
Claudia
Du Liebe,
AntwortenLöschenich hoffe so sehr, dass es er irgendwann einmal lesen kann oder vorgelesen bekommt, und dass er es dann so richtig versteht, diese Liebe, die er von dir, von euch bekommt...
ganz von Herzen hab ich dich verstanden
lieb, Rachel
Hurraaaaa...
AntwortenLöschenwenn ich dich gleich anklicke, ohne dass ich im blog on bin, dann kann ich bei dir kommentieren, habe gerade wieder herumexperimentiert und siehe da, der Kommi ging an...freufreufreu...
herzlichst, Rachel
Elisabeth,
AntwortenLöschenDu schreibst mir total aus dem Herz! Mir geht es sooo oft so mit meinen süssen! Es ist manchmal so anstregend daß ich froh sind wenn ich sie los bin...kaum sitz ich dann und komm zur ruhe, fehlen sie mir ganz fürchterlich!
Es ist halt ein thema mit vielen seiten ;)
Ganz liebe Grüsse
Conny
Robert hatte hoffentlich viel Spaß in der Tagesstätte!
AntwortenLöschenGaaaanz liebe Grüße mal wieder von mir!!!!
Liebe Elisabeth, der Robert hat ein so großes Glück, daß er in gerade diese Familie hineingeboren wurde.
AntwortenLöschenIch kann mir das sehr gut vorstellen mit den Zwangshandlungen.
Ich habe das Tourette-Syndrom, allerdings die schwächste Form, die es überhaupt gibt. Seit meinem achten oder neunten Lebensjahr muß ich manchmal Grimassen schneiden, nicht extrem, aber wer mich anschaut, der sieht es halt.
Wenn ich es bemerke, daß ich beobachtet werde, dann muß ich es erst Recht machen, da kann man nichts machen. Deshalb verstehe ich den kleinen Mann so gut.
Aber ich denke, daß es sehr verletzend sein kann, wenn es heißt, man solle auf das Kind aufpassen, obwohl man den ganzen Tag immer auf es aufpaßt.
Aber Dein Post besteht aus all dieser Liebe und Fürsorge, die Ihr dem Robert angedeihen laßt.
Ihr seid eine großartige Familie.
Ga z herzliche Grüße, die Christiane
Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschenmach es dir nicht so schwer!
Robert hat die beste Mama, die er kriegen konnte.
Es ist, wie es ist, sagt die Liebe.
Und so wie du bist, so bist du gut.
Liebe Grüße an euch alle
Michaela