Mittwoch, 14. September 2011

Ein langes schweres Leben

 hatte meine Tante.
Nun ist sie für immer eingeschlafen. Die letzten Monate fast schon Jahre lebte sie in einer anderen Welt.
Die Alzheimer Krankheit hat ihr und uns so viel an Leben genommen.
Es ist ein schlimmes Leiden, aber wohl mehr für uns gewesen. Nicht mehr erkannt zu werden, keine Gespräche mehr führen zu können. Robert haben wir nicht mehr mitgenommen, schon lang ...er war sehr verwirrt, hat gegrübelt "Warum fragt die Tante mich wie ich heisse?"
Susanne hat Angst bekommen um die Tante. War ganz entsetzt über den Weg von zu Hause ins Altenheim, dann recht schnell ins Pflegeheim.
Die Tante hatte keine eigenen Kinder. Schon der tödliche Unfall von unserer Cousine hat sie sehr aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Cousine hatte drei Tage vor ihrem Tod noch mit uns bei der Tante das Wochenende verbracht und sich dazu entschieden zur Tante ins Haus zu ziehen....damit sie nicht mehr allein wohnen muss. Damit für Nofälle jemand mit im Haus ist.
Leider kam es dazu nicht mehr, der Unfall hat Christine aus dem Leben gerissen.
Dann der zweite Autounfall von meinem Bruder. Ab da war unsere Tante völlig unter Schock. Das wurde nicht mehr anders....sogar wir haben überlegt in die Oberpfalz zu ihr zu ziehen...leider musste sie ganz schnell in ein Altenheim, sie konnte nicht mehr alleine im Haus bleiben...
Zwischen die verschiedenen Fronten einer riesengrossen Familie kam sie dann auch noch.....
es gibt Menschen denen die Frage "Hat die alleinlebende Tante etwas zum vererben?" sehr wichtig ist. Und alte Tanten können nicht erkennen woher das plötzliche Interesse kommt....
Nun hat sie ihren ewigen Frieden gefunden. Sie wollte schon lang bei ihrem Mann sein.
Der grosse Bruder lebt auch schon in der anderen Welt....oh, da gibt es ein, zwei oder drei Hühnchen zu rupfen! Tja, Papa, da musst Du nun durch.....

Margarethe G...
geb. 31.7.1929 °°°°°° gest. 13.9.2011
Liebe Tante Gretel, ich wünsche Deiner Seele Ruhe und ein Gutes Ankommen in der Ewigkeit.

14 Kommentare:

  1. Wie machst Du das? Macht Dir das Sterben Angst?
    Ich lese ja schon lange hier mit. Du erschrickst nicht, Du wirkst so, als ob der Tod, ich kann es nur so schreiben: für Dich kein Endpunkt ist.
    Ich meine nicht, dass es dir nichts ausmacht. Aber Du hast auch schon über deine Mutter so geschrieben, als ob sie noch da ist. Ich kann das nicht. Ich hab Angst wenn ich daran denke, dass ich vor einem Sarg stehen werde. Meine Eltern werden alt. Ich war noch nie auf einer Beerdigung.
    Ich habe Angst daran zu denken, wie endgültig sie weg sind. Von einer Sekunde auf die Andere.
    Es tut mir leid, dass Deine Tante so lange leiden musste. Ob Menschen wirklich nicht merken dass sie alles vergessen?
    Liebe Grüsse
    Anja

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  2. Liebe Elisabeth,

    ich fühle mit Euch, mit Dir in dieser Zeit!!! Du weißt ja, dass meine Mama die gleiche Krankheit hatte, daher weiß ich was DAS heißt. Ich finde keine Worte die Dich trösten können ... nichts kann in solchen Momenten trösten. Nur helfen, das können wir einander. Wie ich in letzter Zeit schon mal schrieb: "Wir können nicht das Leid aus der Welt schaffen aber wir können einander die Tränen trocknen."

    Ich denke an Euch!!!

    Liebe Grüsse
    Angelika

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  3. Es tut mir so leid - wie traurig das ist, wenn die Menschen eine solche Krankheit haben...........

    Fühl dich lieb gedrückt, Birgit

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  4. Ich drück Dich und Deine Lieben ganz fest und wünsche der Tante ihren wohlverdienten Frieden.

    Ich komme gerade eben von meiner Großtante, bei der ich das Häuschen auf Vordermann gebracht habe, weil sie übermorgen ihren 90. Geburtstag feiert, aber sowas körperlich und geistig nicht mehr allein hinbekommt. Sie wohnt noch allein, mein Vater aber direkt mit auf dem Grundstück und ich zwei Häuser weiter. Wie oft ich manchmal da drüben bin, um einfach nur nach dem Rechten zu sehen, kann ich gar nicht mit Bestimmtheit sagen, aber sie soll möglichst lange in ihren eigenen 4 Wänden sein dürfen auch wenn die Verwirrung an manchen Tagen so heftig ist, dass ich es mit der Angst zu tun bekomme. Den Gasherd habe ich schon abgedreht (hab gesagt, die Feuerwehr tat dies aus Sicherheitsgründen - sonst bin ich wieder die Böse) und das Mittag kommt fix und fertig nach Hause, was sie nach nun schon fast 4 Monaten nicht verinnerlicht hat und jeden Mittag auf der Suche nach Kochbarem ist. Mal sehen, was mich gleich wieder erwartet!?? Das ist schon schwer mit dem Los des Vergessens...

    Liebste Grüße
    Susanne

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  5. Hallo Tante Gretel,
    auch wenn ich dich nicht kenne, freue ich mich für dich, dass du ab jetzt eine schöne Zeit beginnst und nicht mehr krank und gebrechlich sein musst. Bitte grüß alle Menschen, die wir alle schon verloren haben herzlich von uns.

    Liebe Elisabeth,
    ich denk ganz fest an euch.

    Liebe Grüße
    dieMia

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  6. Liebe Worte an deine Tante. Vielleicht hat sie jetzt ihren Frieden gefunden und schaut von oben mit einem Lächeln auf euch herab.
    LG Sabine

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  7. Liebe Elisabeth,
    ich hoffe, dass das Leiden Deiner Tante nicht umsonst war und das im Nachher irgendwie ausgeglichen wird. Ich glaube, dass das so ist - und dass vorallem auch für das Böse irgendwann noch bezahlt werden muss. Wie sollte man sonst mit den vielen absolut gewissenlosen Menschen zurecht kommen?! Ihr braucht sicher kein schlechtes Gewissen haben, dass Ihr Deine Tante nicht gepflegt habt. Gerade bei Alzhemer ist die psychische Belastund der Angehörigen sehr, sehr groß, oft nicht zu bewältigen, einen so kranken im Haus zu haben. In einem Vorkommentar wurde die Frage gestellt, ob die Kranken gar nicht merken, das sie vergessen. Ich werde da nie einen Satz vergessen, den ich in einer Alzheimer-Gruppe gehört habe: "Du hast es gut, Du weißt noch die Namen von Deinen Kindern. Ich weiß bloß noch, dass ich zwei Töchter hab. Ich geb ihnen halt jedes Mal neue schöne Namen." Und dann die Frau, die mit über 80 erzählt hat "Es sit schon blöd, dass es mir jetzt nicht so gut geht und ich nicht richtig laufen kann. Wo ich doch morgen Konfirmation habe."
    Die hat es dann nicht mehr gemerkt. Das sind zwei Situationen, die mich besonders berührt haben. Der Krankheitsverlauf ist natürlich sehr individuell, aber es kann wahnsinnig schnell gehen. Für die Kranken ist es sicher am schlimmsten, wenn sie noch merken, was sie nicht mehr wissen, aber für die Angehörigen wohl dann, wenn sie nicht mehr erkannt werden. Es ist fast nicht vorstellbar, wie das eigentlich ist wenn man es nie gesehen hat.
    Liebe Elisabeth, ich wünsche der Seele Deiner Tante auch Ruhe und Frieden, was sie sicher verdient hat, und Dir und Deiner Familie weiterhin Zuversicht und den Glauben, dass es hinterher nicht einfach zu Ende ist und man sich wieder sieht!
    Alles Liebe,
    Lisa

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  8. Mein tiefes Mitgefühl ... alles Liebe Doris

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  9. liebe Elisabeth, mein Beileid. ich bewundere deine Stärke so sehr. ich wünsche Dir trotzdem weiterhin ganz viel Kraft, vor allem für die kommenden Tage.

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  10. ...mit den zwei, drei Hühnchen "für deinen Papa", liebe Elisabeth,
    hast du mich zum Lächeln gebracht...
    die angedeueten Familienfronten machen mich sowohl wütend wie traurig,
    aber ich habe das Gefühl, du stehst da drüber und hast deinen Weg damit gefunden...

    in Mitgefühl, mit liebem Gruß Birgitt

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  11. Ach, Elisbeth das tut mir so leid. Ich denk an euch!
    traurige Grüsse
    Tanja

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  12. Liebe Elisabeth,
    ich stelle mir den Himmel immer vor als einen Ort, wo ungeklärte Fragen und unausgesprochene Entschuldigungen keinerlei Bedeutung mehr haben, weil wir dort von unseren irdischen Beschränkungen frei sind.

    Man ist am Quell der Liebe, des Friedens und kann endlich alles abwerfen, was einen zu Lebzeiten belastet hatte. Ich bin sicher, dass Eure Tante Euch liebt und immer ein Auge auf Euch hier unten haben wird. Denn das Band der Liebe kann nicht mal der Tod trennen.

    Leise Grüße

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  13. Liebe Elisabeth, zum Thema Demenz habe ich etwas bei Barbara kommentiert, lies es Dir mal durch, die selben Worte möchte ich auf dem Weg an Dich richten. Ich könnte es nochmal schreiben, aber da Ihr eh befreundet weid, teilt Euch doch bitte meine Worte, sie wurden eben aus der Situation der Erinnerung geboren, sie sind pur, aus dem Moment. Schriebe ich es nochmal, es wäre nicht so wirklich pur, aber hätte ich Deinen Post zuerst gelesen, es wären dieselben Worte gewesen, die ich kommentiert hätte. Ich weiß, Du verstehts es richtig.
    Zum Tode Deiner lieben Tante möchte ich Euch mein Beileid aussprechen.
    Ganz herzliche Grüße, mit einer Umarmung, die Christiane

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