Er steckt alles, wirklich alles in den Mund. Wie ein Kleinkind ist Robert. Das wurde schon von Ergotherapeuthen, Sprachtherapeuthen, Heilpädagogen "therapiert". Es geht nicht weg. Er muss Alles im Mund spüren. Egal ob zu heiss, eiskalt, rauh, weich, scharf, bitter, süss....
Es ist lästig wenn das Kind schon so gross ist. Man kommt in seltsame Situationen, z.b. im Lokal wenn er die Kerzen "probiert"...
Und man ist sich nicht sicher, wenn er beim Spazierengehen plötzlich eine Mohnblume aufisst. Ist die giftig? Susanne:"Sag mal wie die schmeckt"...so geht es auch, wenn man sich das selber nicht ausprobieren traut.
Probiert hat er schon am Donnerstag. Er blieb gesund. Also nicht giftig, zumindestens in dieser Minimenge....
Inzwischen hat er noch dem Papa seine Füllerkappe zerbissen, Susannes Handy angenagt, einen Radiergummi zerkaut, seine Fussnägel ! viel zu kurz abgeknabbert, vom Hemd alle Knöpfe (mal wieder) weggefuttert und er weiss wie Seife schmeckt. Wir haben keine Seifenstücke mehr, nur noch flüssig. Er isst Seife schon immer und das kann nicht gesund sein ....
Es ist übringens "normal" bei Autismus, dass die unessbaren Dinge im Mund landen...
Der gestrige Tag hat mit Gewittern geendet. Das hatte zur Folge, dass Robert ständig wach wurde. Er hat wirklich Angst, aber erst seid kurzem. Gewitter haben ihn die letzten Jahre nie erschreckt. Und nun wird er wach und erschreckt mich...fünf Mal in einer Nacht : "Mama, ich bleib bei Euch, es donnert!". Wenn er bleiben würde, dann könnten alle weiterschlafen. Aber er wandert nach einer Stunde wieder zurück ins eigene Zimmer. ... um dann bald wieder zu kommen. Na, wenigstens weiss ich wo meine Müdigkeit heute herkommt.
Wir haben schon viele Bilder von Flugzeugen. Einige hängen schon in seinem Zimmer. So manche Fotos werden wir Euch hier auch noch zeigen. Schon mal ein "Danke schön" an Euch fürs Mitmachen bei Roberts neuester Sammelleidenschaft.
Das dritte Bild von Robert find ich knuffig. Da guckt er so süß.
AntwortenLöschenIch hab nur klitzekleine Flieger für ihn knipsen können.
Ich siede Seife, aber ich habe noch nie ein Stück gegessen...
AntwortenLöschenWas macht ihr bloß beim Autoschrauben?
Da kommt noch das Öl weg!
Lieben Gruß,
Judith
Da kann man Robert eigentlich gar nicht unbeaufsichtigt lassen, nicht, dass er irgendwann zu Schaden kommt.
AntwortenLöschenIch stöhne schon nur bei dem Gedanken daran.
Susanne war bestimmt böse und traurig über ihr angeknabbertes Handy.
Einen schönen Tag
Sommersprosse
Oh, um so ein kleines Nagetierchen im Haushalt zu haben, muss man nicht unbedingt einen Autisten haben.
AntwortenLöschenMeine beiden Jungs können das auch so.
Vor allem - erstaunlicherweise - der Ältere mit seinen viereinhalb Jahren.
Der hat sich mittlerweile zumindest das Nagelkauen abgewöhnt, was eine Zeitlang wirklich lästig war. Denn er hat auch an den Füßen genagt!
Dafür hat er jetzt gerade den Klopper gebracht und das Silikongummi von den Sportbügeln seiner neuen Brille abgefressen. Keine Ahnung, warum er das gemacht hat.
Zuerst war der eine Bügel angenagt, dann war er abgenagt, und ein paar Tage später war der zweite genauso ruiniert.
Ich habe ihn schon nach dem ersten Brillenbügel ins Gebet genommen, warum er das macht. "Ich war das nicht, das war Puffi!"
Nach dem zweiten Brillenbügel habe ich ihn dann ordentlich eingenordet, weil zusätzlich zu seinen zerstörerischen Aktivitäten auch noch die Lüge hinzukam.
Denn wenn tatsächlich der Kleine das Silikon von der Brille abgenagt hätte, dann hätte ich beim Wickeln irgendwann blaue Sprenksel finden müssen. Habe ich aber nicht.
Außerdem wäre es höchst verwunderlich, wenn der Kleine die Brille in die Finger bekommen hätte und außer den Fraßspuren keine sonstigen Schäden wie Verbiegen oder Bruch entstanden wären.
Der Kleine hat übrigens das Talent, überall was Essbares aufzustöbern. Beispielsweise ein runtergefallenes Gummibärchen oder ein unters Sofa gekullerter Brötchenrest vom Vortag.
Das hat ihm schon den Beinamen "Staubsaugerpuffi" und "Fliesenbeagle" eingetragen, weil er einen Beagle-Charakter hat: freundlich, gutmütig und verfressen.
Ist bei Autisten wie Robert ein Teil der Seele in der oralen Phase hängengeblieben, wie sie jeder von uns mal als Kleinkind durchgemacht hat?
Andererseits sehe ich dann Raucher und frage mich auch wieder, ob die nicht vielleicht auch in irgendeiner Phase hängengeblieben sein könnten...*duck und renn*
Mein Kleiner hat jetzt eine Pul- und Popelphase und pokt überall mit spitzen Kleinkinderfingern herum. Das kann auch lästig sein.
Übrigens würde er sich mit Deinem Robert wunderbar verstehen, denn er kann auch stundenlang Flugzeuge und Hubschrauber beobachten.
Sind unsere Jungs nicht wunderbar, so wie sie sind (und gelegentlich auch einfach nur Nervensägen)?
Ich hoffe, Ihr kriegt das mit Eurem "Nagetier" ein bisschen besser in den Griff, damit es für Euch etwas leichter wird.
...und er knabbert an Stifen, Bettwäscheknöpfen, Autogurten, an seiner Mama ... und die schimpft dann. Ihr könnt Euch das gar nicht vorstellen, ich finde es so anstrengend. Und im Lokal knabbert er auch noch gleich an ca. 20 Zahnstochern hintereinander. Denn wenn man ihn den einen nimmt, dann findet er am Nachbartisch neue...
AntwortenLöschenIch weiss es, ich war dabei...
Er ist bezaubernd, aber anstrengend.
Schöne Woche
wünscht Chr.
Wahnsinn,
AntwortenLöschendas sind ja sensatonelle Aufnahmen. Ich stell mir gerade den Lärm vor.
LG Sabine
Hallo liebe Elisabeth!
AntwortenLöschenDeine Bilder sind super schön!
Die Nathi is voll begeistert von euren tollen Häschen!
Sie hat auch einen Hasen ,die Mia doch die ist schon größer!
Wünsch dir eine wundervolle Woche
Ganz liebe Grüße
Kathi
Hallo Elisabeth,
AntwortenLöschenfreut mich sehr, dass die Flugzeuge gut gelandet sind :-))
laut genug waren sie auf jeden Fall.
Ich stell es mir extrem anstrengend vor, wenn Robert immer alles probiert.
Einmal weil du ja immer wieder Angst haben musst, dass er nicht krank wird und so wie bei Sabines Handy, freut sich nicht jeder über angeknabberte Sachen.
ganz lieben Gruß
Maria
ach, die anknabberei ist anstrengend!
AntwortenLöschenkönnt ihr vielleicht mit ihm dei abmachung treffen, daß er alles zeigt was er in den mind stecken muß? dann hättet ihr ein bißchen den überblick von wegen giftigkeit.
(und nein, mohn ist nicht giftig. es müßte schon ein größere menge unreifer schlafmohnkapseln sein, denn daraus wird opium gewonnen.
fingerhut, tränendes herz, eisenhut, eibe und noch so einiges anderes was in deutschen gärten steht ist dagegen schon giftig. mal abgesehen von all dem komischen kram, der nicht so gesundheitszuträglich ist... immerhin kommt sämtliches plastik ja unverdaut wieder raus.)
zu der gewitterfurcht habe ich spontan die idee, daß ihn die gewitter draußen mit ihren elektrischen und anderen energien unbewußt an seine epi-anfälle erinnern. hab mal gelesen, epi fühle sich an wie 'gewitter im kopf'.
liebe grüße
Ich habe mal gelesen, das Kinder immer alles in den Mund stecken... vorzugsweise ungiftige Dinge wie Daumen, Holzspielzeug, weil es das räumliche Erfassen schult.
AntwortenLöschenNun ist Robert ja schon größer. Vermutlich kann er nicht anders. Aber ich kann mir vorstellen, das es nicht gerade entspannend ist mit dem süßen Allesesser unterwegs zu sein. Das kann ja leicht schief gehen.
Andererseits sieht Mohn ja zum Anbeißen aus und wird tatsächlich in sehr leckerem Mehlspeisen verwendet. Manche verwenden es eben für ungute Dinge.
Ganz liebe Grüße
Jutta
Das mit dem in-den-Mund-stecken tut mir leid, das klingt tatsächlich anstrengend, vor allem, da Robert keine Bremse zu haben scheint, was schlechten Geschmack angeht. Ist das die Aufregung? Eine Art von Selbststimulation?
AntwortenLöschenHeute morgen wurde im Radio gemeldet, daß heute im Umkreis des Frankfurter Flughafens Meßflüge gemacht werden sollen. Da hätte ich vermutlich auch das einen oder anderen tieffliegende Flugzeug knipsen können, wenn ich nicht hätte arbeiten müssen. ;)
(Letzten Montag, als ich unterwegs war, wollte ich auch einen Flieger knipsen, hat nicht geklappt.)
Darf der Robert Kaugummi kauen?
Niklas braucht das auch. Und wenn ich ihn nicht lasse - dann ist er völlig drauf konzentriert, dass er dann doch in einem unbeaufsichtigen Moment das Ding schnappt und in den Mund gibt.
AntwortenLöschenZum Glück bleibts auch dort. Er möcht das nur im Mund spüren - runterschlucken tut er´s nicht. Bei kleinen Dingen kann das ordentlich gefährlich sein - aber man kann ja nicht jede Sekunde achten drauf.
Und Niklas ist ja nicht so mobil, somit kann ich die "Gefahrenzone" abgrenzen. Das ist sicher sehr anstrengend für euch. Gibts da bei Autismus eine Taktik, wie das Kind "davon los kommt"? Mhm.... aber wenn die Wahrnehmung nicht besser wird - dann wird sich daran nix ändern. Dann können´s nicht anders.
ich hab auch Fotos für den robert - muss mich nur mal hinsetzen, wenn ich Zeit hab....
ganz liebe Grüsse
Tanja
Süß schauts ja mit den Mohnblumen aus - aber als Mutter ist es stressig.
AntwortenLöschenWir hatten das andere Problem - es sollte nichts rein in den Mund.
Inzwischen geht es, Reis löst noch Unbehagen aus.
Liebe Grüße