Mittwoch, 17. Oktober 2012

Ach ja .....


Robert hat es geschafft!
Ich hab ihm erklärt wie man mit der Kamera umgehen muss.... was man nie, wirklich nie damit tun darf. Und ... er hat ganz lieb gefragt, ob er von Jacky Fotos machen darf, und ob ich bitte, bitte nicht zuschaue!
Das Bild da oben ist ein Ergebniss seiner Fotoserie "Hund mit Mütze!"
Wenn man mit Robert lebt muss man immerwieder sein eigenes Erziehungsverhalten dem Kind gegenüber neu arrangieren, umdenken!
Ja, stimmt! Die anderen fünf Kinder hätten das Verbot .... "die Kamera gehört mir, nicht damit rumspielen!" einfach irgendwie akzeptiert. Bei drei Kindern ohne Diskussionen, ohne "ich mach das einfach heimlich trotzdem".
Robert kann das nicht. Er hinterfrägt, argumentiert ... lässt nicht locker, will lernen, will auch ausprobieren dürfen, zeigen können was er kann! Macht es dann unruhig, nervös trotzdem ... dabei kommt meistens nichts Gutes dabei raus. Und nun mit Erklärungen der Kamera (sie ist wirklich echt teuer, es ist die Canon EOS 1100D) passt er auf. Geht damit um wie mit einem rohen Ei. Und ... er nimmt sie nicht mehr heimlich. Das war für mich nicht einfach, denn ich bin eher so: "Was ich nicht will wird den Kindern erklärt, ich erwarte, dass es dann funktioniert!" Ich hatte 35 Jahre Kinder, die das (fast immer) so mitgemacht haben.
Robert ist der grosse "Selbstbestimmer"!
Das fing schon im Babyalter an. Am liebsten hätte er sich kurz vorm sauberwerden selber gewickelt!
Das ist ja auch ständig das Problem mit Menschen, die ihm "was zu sagen" haben. Er kann das nicht akzeptieren. Er macht sofort zu. Tut dann gar nichts mehr, weint, oder spricht nicht mehr, kriecht unter seine Decke etc. Eine Lehrerin sagte vor kurzem: "Wenn man es schafft ihn denken zu lassen, es sind seine Ideen, dann läuft das gut, dann liest er sogar ... aber man schafft es ja nichtmal für Minuten!"
Bei den anderen Kindern gab es sowas nicht. Oder nur minimal. Da konnten wir reden, erklären ... erziehen!
Wir sind nicht oberstreng, verlangen nicht dressierte Kinder ... aber es gibt Regeln, die wir durchgesetzt haben.
Susanne hat noch nie irgendein Problem gemacht ( ... ja, nun so mitten in der Pupertät ist es ein wenig anders, aber es ist auszuhalten!)
Also, nun darf Robert Fotos machen, ich bin mir sicher, dass er nicht ständig mit der Kamera rumläuft, er weiss mit ihr umzugehen (zwei Funktionen hat er schon rausgefunden, die ich noch gar nicht kannte!)

Gehen wir weiter mit ihm durchs Leben. Demnächst fährt er dann mit Eurem Auto ... sprach der Onkel.
Tja, wie das geht weiss er schon. "Mama, schalt doch mal in den 5.Gang, das hört sich schon so laut an!"
?? "Robert, woher weisst Du das? Wie kommst Du da drauf?"
"Na, ich fahr doch immer mit Dir mit, ich hab's schon gelernt wie ihr das macht!"

Robert geht mit einem fünf-Euro-Schein in den Hofladen und kauft Eier. Die kosten 2.40 € .
"Robert, Dein Wechselgeld!" schreit ihm die Bäuerin hinterher. "Das brauch ich nicht mehr, ich schenke Dir das Geld, liebe Andrea! Die Eier hab ich ja schon!"

Ja, er kann mit dem Radl in den Hofladen fahren, kommt nach drei Stunden erst wieder, denn er MUSS noch die Hühner mit ausmisten. Und dann kam es zu obigen Erlebnis. Die Andrea kennt ihn ja, steht dann mit dem Wechselgeld vor der Tür und lacht! Sie will ihn später mal als Hofhelfer haben. Sie sagt, sie findet es so toll, wie er schon "hinlangt", und das Andere ... muss man mit Humor sehen!

10 Kommentare:

  1. Hört sich manchmal nicht einfach an, aber ihr seid eine tolle Familie die zusammenhält ♥ Das Foto hat er ja super hinbekommen...der Robert :-)

    Ich wünsche euch einen schönen Mittwoch,
    liebe Grüße Eva

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  2. Oh bestimmt ist es super anstrengend - aber doch irgendwie auch supertoll, dass Robert so hinterfragt. Harnäckig ist. Ich habe immer das Gefühl, Robert ist ein "Macher". So liest es sich jedenfalls....... Er wird bestimmt seinen Weg finden, da bin ich sicher. Zumal mit euch - der Familie - im Hintergrund. Ihr seid einfach toll!

    Liebe Grüße, Birgit

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  3. So anstrengend wie das sicherlich ist, da können sich ja manche Menschen eine dicke Scheibe von seinem Verhalten abschneiden. Er denkt oft so weit, wie man es von einem Kind in dem Alter nie vermuten würde.

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  4. der Robert...
    ich musste gerade so schmunzeln

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  5. wie war eigentlich susannes praktikum?

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  6. Das ist der reine Wahnsinn, liebe Elisabeth. Robert hat echt einen Blick fürs Motiv.
    LG Sabine

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  7. Tja, was soll ich sagen. Ich war ja kaum anders (in Bezug auf die Selbstbestimmerei) vor allem mit Klamotten nicht, auch mit Anfang 20 noch. Zum Glück war ich da schon ausgezogen und meine Eltern haben nicht mehr alles mitbekommen. Auf meine Klamotten achten sie aber heute immer noch sehr stark.
    Ich finde sein technisches Interesse durchaus altersgemäß. Als ich 10 war, durfte ich auch mal mit dem Auto meines Onkels auf einem Feldweg lenken (auf seinem Schoß und nur als Entschädigung dafür, daß mein Cousin, meine Schwester und meine Cousine, jeweils 2 oder 4 Jahre jünger, das probieren durften). Also, falls Ihr einen unbefahrenen Feldweg hinter'm Haus habt: traut Euch. Das Thema ist dann möglicherweise erstmal erledigt. Wenn ich es richtig einschätze, kommt der Robert doch noch gar nicht überall ran ...
    Die Unbekümmertheit finde ich köstlich, aber für das Alter auch nicht schlimm. Zumal er ja jünger wirkt.

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  8. Vielleicht trifft "aufwachsen lassen" es besser als "erziehen". Denn der Robert erzieht sich ja eigentlich selbst (und Euch noch mit).

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  9. Robert, der MützenHund ist gut, sehr gut!

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  10. Ach Elisabeth,
    ich drücke meinem Großen (5) auch schon seit einem Jahr die kleine Digitalkamera in die Hand und lasse ihn unter Aufsicht fotografieren. Und die Freude über seine Werke überwiegt die Furcht, dass er die kostbare Kamera fallenlassen könnte.
    Die wissen ganz genau, was man ihnen in die Hand gibt und wo sie wirklich vorsichtig sein müssen.

    Nur beim Auto, da musst Du aufpassen. Denn das kann bei einem unerlaubten Ausflug Roberts nicht nur selbst kaputtgehen, sondern auch anderes kaputtmachen. Menschen oder Tiere.
    Das müsst ihr ihm unbedingt klarmachen. Und notfalls den Schlüssel verstecken.

    Robert, "Hund mit Hut" sieht klasse aus! Und vom Auto lässt Du fein die Finger, abgemacht? Das wäre nämlich kein lustiger Unfug, sondern riesengroßer allerschlimmster Bockmist, der die Mama traurig und den Papa zornig machen würde.
    Aber ich weiß, Du bist ein vernünftiger und kluger Bub und machst sowas nicht.

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