Freitag, 4. September 2015

Übergeben .....


... wurde das Haus in dem wir nur 14 Monate lebten.
Derjenige, der alles zerstört hat, fand nicht den Mut dabei zu sein. Seine Familie stand erst ratlos, dann auf unsere Bitte hin kurz und bündig zur Verfügung eine Runde durch Garten, Werkstatt, Lager, Haus zu gehen und alles abzunehmen.
"So sauber und schön hinterlasst Ihr das alles. Hab ich nicht erwartet!"
Hm, so kann das sein wenn man auf Menschen hört, die andere "durch den Dreck" ziehen ....


Übergeben .... eins unserer Kinder hat das gleich wörtlich genommen. Es waren wohl die Nerven, denn eine Magen-Geschichte wurde nicht daraus.

Die Kinder .... sind entwurzelt. In dieser kurzen Zeit haben beide sich an einiges "gewöhnt".
Entwöhnen tut weh.
Robert vom Bauernhof, auch wenn er ab und zu dort sein darf, es wird nie mehr so sein: " Ich lauf mal schnell zum Stefan rüber, ich glaub ich helf die Kühe füttern!"
Nun muss das organisiert werden, er muss hingefahren werden. Heute ist er auf dem Punkt "da brauchts Du mich nicht hinfahren, weil ich glaub das verkraftet meine Seele nicht. Lieber gar nimmer!"

Susanne von einem tollen Zimmer mit Balkon. Der Nähe der Freundinnen und Freunde ....

Beide leiden, und doch packt Robert das Neue am Besten.

Heute morgen kurz nach 6 Uhr ist er weg ... ich hör ihn draussen singen.
Schreck ....
Strassen, Kreuzung ....
Da geht er dahin ... und holt vom Taschengeld frische Semmeln! ... "Weil ich halt den Verkehr nicht so gewöhnt bin, da werde ich dann wach und wollte was Sinnvolles tun!"

Er war und ist sehr, sehr anstrengend. Denn auch wenn das Frühstück lecker war, es ist ein grossen Risiko beim Loslassen dabei ... er ist nicht 100%ig verkehrstauglich ....
Er spricht fast nur noch laut ... lauter als gewöhnlich.
Er schläft so gut wie gar nicht mehr länger als drei Stunden ....
Er weint schneller als sonst ....
Er ist wie ein 3jähriger in seinem Verhalten etc.
Er spielt ja nicht, lesen kann er auch nicht. "Wer kümmert sich um mich?" ist die Hauptfrage der Tage.
Und dann saugt er wieder das ganze Haus, spült Geschirr.
Oder ... er packt ein Kilo gefrorene Pommes aufs Blech und bäckt die im Backofen bei 50 Grad.
Die wurden nix mehr, und ausserdem haben wir eine Stunde vorher gut gegessen. Keiner hatte Hunger.

Und doch .. wie gesagt, er packt es gut ... erstaunlich gut. Hat sich vom Haus dort nicht veabschiedet, ist nicht mehr ins sein Zimmer als es leer und geputzt war.
Wenn wir unterwegs sind, frägt er schon "Wann sind wir endlich wieder daheim?" und damit meint er die neue Wohnung.

Das Mädel, ich weiss nicht ... sie braucht Zeit. Hat nun die Nichte und eine Freundin hier. Das macht es hoffentlich leichter.
Leichter nicht für uns ... viele Umzugskisten, noch keinen Plan wie wir einrichten sollen, wollen...
Doch der Herd ist angeschlossen, der Bodenleger hat aus dem Nichts eine schöne Küche gezaubert! Also kann ich auch für vier Kinder, nein Jugendliche, leckere Gerichte kochen. Wo ein Mund satt wird, schaffen wir das auch für den Besuch....

Ich berichte weiter. Fotos tu ich mich noch immer schwer. Da bremst mich etwas, es fehlt mein Blick ...

Nun les ich noch ein bisserl bei Euch ... hab Euch vermisst.
Und dann wird weiter ausgepackt.
Der Bodenleger ist in München, ausserplanmässig ... ein Schaden an einem wertvollen Boden, das muss er machen! Die Kundschaft lässt nur ihn da dran ... hier hat er ja fast nichts zu tun ... :-))


17 Kommentare:

  1. Hallo liebe Elisabeth!
    Es ist echt traurig :O( Ich würd euch soooooo gern helfen können!
    Wünsch euch von der Oberpfalz aus alles alles Gute, viel Kraft und Energie! Ihr seid eine so wundervolle Familie, ihr schafft das!
    Ganz ganz liebe Grüße und ich drück dich
    Kathi

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  2. Liebe Elisabeth,
    ich wünsche euch, daß ihr euch nach dem ganzen Umzugsstreß in eurem neuen Heim gut einfindet, daß der Robert nicht zuviel vermißt und Neues für sich in der Umgebung entdeckt, die Tochter schnell neuen Anschluß findet. Wenn der Wahnsinn der letzten Monate nicht mehr ist, dann findet sie Seele irgendwann wieder Ruh!
    Herzliche Grüße.

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  3. ..da habe ich aber einiges verpasst bei euch diesen Sommer....
    Gutes Eingewöhnen..
    Drück dich
    Christine

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  4. Alles Gute auch von mir.
    Ich wünsch Euch ganz viele gute Zeiten, das war genug die letzten Monate.
    Ich hab mich gefreut, Dich kennenlernen zu dürfen. Wenn ich mal wieder in Deiner Nähe bin, dann werden wir in Deinem neuen Ort einen Kaffee trinken.
    Du bist mir auch im echten Leben sehr symphatisch.
    alles Liebe, Deine Marianne

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  5. Ach liebe Elisabeth, ich kann dich so gut verstehen.
    Als das ganze "Schlamassel" bei mir anfing und wir unser Zuhause aufgrund der vielen Stufen verlassen mussten, fühlten wir uns auch entwurzelt. Vor allem, weil keine Zeit zum Nachdenken war und sehr schnell eine Lösung her musste.
    Ja, ich kann euch sehr gut verstehen.
    Aber ich kann dir auch sagen, dass sich dieses Gefühl von Wut, Traurigkeit und Überforderung allmählich legt.
    Alles Gute für euch.
    Herzliche Grüße, Frau Vabelhaft

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  6. Mensch Elisabeth ich merke ich hab lange nicht bei euch mit gelesen.
    Ich drück dich einfach mal aus der Ferne und hoffe euch gehts bald wieder gut oder besser ?!

    Liebe Grüße Ramona

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  7. ...ihr habt schon so viele schwere Zeiten miteinander durchgestanden, liebe Elisabeth,
    und obwohl ich lange schon denke, dass es reicht, ihr werdet auch das schaffen, dort ankommen und euch hoffentlich wohl und heimisch fühlen...ich wünsche es euch...

    lieber Gruß Birgitt

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  8. Liebe Elisabeth,
    der Umzug ist schon mal geschafft. Der Rest kommt bestimmt ganz von allein, auch wenn es etwas dauert. Ich wünsche euch, dass ihr nun endlich das richtige Zuhause gefunden habt.

    LG Sabine

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  9. Ich bin einfach nur sprachlos, aber du wärst nicht du!!!!
    Und ich umarme dich mit meiner ganzen Kraft

    deine Edith

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  10. Liebe Elisabeth,
    ich wünsche für das Neue viel Glück, Kraft, und
    dass es dennoch viel Schönes an euerem neuen
    Wohnort zu entdecken gibt.

    Liebe Grüße,
    du bekommst noch eine mail.

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  11. Ich reiche Euch Brot und Salz!
    Schön ist das Haus in dem Ihr nun wohnt! Das Land ist ja nicht weit weg, ein paar Minuten mit dem Radl und schon seid Ihr in Eurer geliebten Natur.
    Gut, dass Mietzen und Hund weiter bei Euch sein können!
    Der Entenzaun ist ja auch noch eingelagert, wie ich beim Umzug entdecken konnte. Der Traum ist nicht für immer ausgeschlossen, doch nun "gesundet" erstmal nach all den Erlebnissen dort.
    viel Kraft
    Deine Ch.

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  12. So schøn, wieder von euch zu lesen! Und doch wieder so traurig. Aber ihr werdet das schaffen, ihr seid so stark! Robert muss sicher viel lernen in der Stadt. Und trotzdem glaube ich, dass es eine gute Sache ist. Er 'muss' es auch ein wenig lernen. Wird ælter und muss dann auch mal solche Situationen alleine meistern. Wie schwer so etwas fællt. Aber man muss loslassen. Alles Liebe!

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  13. Liebe Elisabeth, mögen sich kleine Würzelchen in den Boden schlagen und Euch allen neuen Halt geben, vor allem Dir, damit Du nicht bei eienr Umarmung umfällst.

    Sei ganz lieb gegrüßt
    Manchmal ist alles anders als früher das allerbeste um atmen zu können., manchmal.

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  14. Liebe Elisabeth,
    ich hoffe sehr, daß meine Wünsche für ein gutes Eingewöhnen nun die letzten sind und ihr euch endlich mal richtig fest zuhause fühlt. ich staune wie Robert das alles so verkraftet, aber das ist doch gut. Auch Susanne wird es packen. Ihr müßt doch Nerven wie Drahtseile haben um all das zu verkraften was euch in den letzten Jahren begegnet ist. Ich kann mir vorstellen,daß Du auch nicht den richtigen Blick für Fotos hast, dafür muß man auch in Stimmung sein. Lebt euch erstmal ein.
    Alles Liebe
    Brigitte

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  15. Liebe elisabeth,
    ich war lange nimmer auf deiner seite, ja du weisst ja, das echte Leben halt, erstmal von mir alles alles gute nachträglich zu deinem Geburtstag.
    Klar wird es wieder dauern, aber das packt ihr schon zusammen, ich hoffe ihr habt ne schöne Wohnung ( habt ihr kein kleines Haus auf dem Land gefunden ? ) aber das dauert und muss erst verkraftet werden...heute musste ich an dich schon denken, denn bei uns werden Bodenleger gesucht...ganz liebe Grüße
    Alexandra

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  16. Immerhin, die Übergabe hat bestens geklappt.
    Das ist doch ein Pfund.
    Und Robert ist zu Hause, wie wunderbar!
    Noch warten die Kisten, das kenne ich.
    Aber so nach und nach werden auch sie geleert.
    Ganz liebe Grüße Bärbel

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  17. Hach ja, nur allzu gut kann ich das nachvollziehen....
    Mein Sohn leidet heute noch. Mit Veränderung hat ein "Aspie" ja nicht so sehr... er hängt immer noch so an der alten Umgebung. Das alles hat ihn wieder so runtergezogen... dass es mit der Schule auch schon wieder nicht so läuft... obwohl wir doch wegen der Schulnähe dahin gezogen sind (u.a.)...
    Und auch ein nichtautistischer Mensch hat mit einem Umzug gut zu tun, alles ist wieder anders...
    Aber nach ein paar Wochen kann ich sagen, man gewöhnt sich dran, klar, aber ich werde trotzdem "irgendwann" wieder zurückziehen... ich mag zum Glück meine neue Wohnung, das ist schon mal etwas... aber mit dem Umfeld und der Umgebung hadere ich doch immer noch ziemlich...
    Ich bin gespannt, wie ihr euch so einlebt.
    Ganz viele liebe Grüße von Ann

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