Mittwoch, 6. Mai 2015
Licht und Schatten
hat ein jedes Leben.
Es ist nicht einfach auf die Fragen zu antworten, die mir in letzten Post in den Kommentaren gestellt wurden.
Wenn man hier das Label "traurig" und auch "Schule" anklickt finden sich schon mal Antworten.
Wobei ich bei "Schule" einiges wieder rausgenommen haben. Die Zeiten als Robert von einer Schulbegleiterin neudeusch "gemobbt" wurde waren hier beschrieben.
Noch heute wäre die ehrliche Aussage, dass er misshandelt wurde.
Das Verhalten der Verantwortlichen damals ...
Das tiefe Loch in das unsere Familie stürzte ...
Schatten überall, die Sonne war stärker. Hat sich uns wieder gezeigt.
Die Kinder im Wohnort wo Robert jahrelang lebte. Er wurde geschlagen, gewürgt, Eltern kamen mit einer Tafel Schokolade, erklärten uns, dass ihr Kind gar nicht verstanden hat was es tat. Angestiftet wurde ... Robert wäre aber auch komisch ....
Nachbarn, die ihm verboten in den Hof zu kommen, weil "Behinderte wollen wir hier nicht!" Eine Frau die sehr erwachsen war, warf sein kl.Kinderrad mitten auf eine Strasse, schrie ihn an "er soll sich schleichen!"
Ein Autofahrer der anhielt. Fassungslos das Fahrrad zu uns brachte, half Robert zu suchen. Der Bub war weggelaufen damals ...
Wir suchten einen neuen Wohnort, kurz war Sonne ... dann auch da wieder Schatten.
Wir suchten wieder einen neuen Wohnort, kurz war Sonne ... nun auch hier Schatten. Doch diesmal nicht wegen Robert.
Natürlich wäre es mit einem "normalen" Robert einfacher, vieles nicht so gekommen.
Wir hätten nach fast 10 Jahren gar nicht aus dem langjährigen Zuhause wegziehen müssen/wollen. Susanne lebte wunderbar dort, hatte Freundinnen ....
Sie wollte dann auch weg, weil sie noch mehr Robert-Erlebnisse mitbekam, Angst hatte, dass wir ihn nicht beschützen konnten. Sie hat diesen Wegzug mitgetragen, es war uns wichtig wie es ihr damit erging!
Für hier sprach die Schule für Robert. Die Tagesstätte. Susanne hat sich schnell eingefunden in ihrer neuen Schule.
Aber hier fiel es uns das 1.Mal auf, dass sie keine neuen Freundinnen mit nachHause brachte. "Sie würden das nicht verstehen, wie wir hier mit Robert leben, wie er sein kann! Sie hat keine Lust das neu zu erklären!"
Schatten für uns als Eltern ....
Sonne weil die alten Freundinnen (es sind viele) wie im Taubenschlag in den Ferien, an den Wochenenden hier landeten. "Urlaub auf dem Land!" nennen sie es. Sie kommen gerne, oft und viele ...
Gespräche mit Susanne. Sie wird es nicht ändern, für sie ist Robert kein Thema an der Schule hier, fast keiner kennt ihn, das soll so bleiben. Er wird nicht zu Schulfesten in ihrer Schule kommen! Selten, dass er sie mal mit abholt.
Das werden einige Leser vielleicht nun nicht verstehen ...
So darf sie das auch machen! Es ist ihr Leben, es darf Ecken ohne Robert geben!
Der Anfang der Behinderungen von Robert.
Schon lange her. Den Autismus entdeckte man erst spät bei ihm. Kurz vor Schuleintritt.
Oh ja, das Loch ist tief in das Eltern fallen. Zumal es dann auch gleich noch "geistig behindert" hiess. Das haben wir nie so erlebt, empfinden es heute noch nicht so.
Die Schatten scheinen nie mehr weggehen zu wollen ....
Dann kam auch noch Epilepsie dazu.
Und dann kam Sonne!
Ein epileptischer Anfall. Lang und schrecklich mit anzusehen. Hilflos, weil man nichts tun kann.
Riesengrosse Angst, dass unser Kind stirbt.Krankenwagen, Krankenhaus, Kind kommt lang nicht zu sich ...
Als dieser Anfall und die Folgen vorbei waren ist alles anders gewesen ... er lebt, er lacht, er ist mitten unter uns.
Robert einfach, ein Sonnenkind für uns.
Die Sonne hat die Schatten weggedrängt.
Frühkindlicher Autist.
Epileptiker.
Es ist unser Kind.
Suchen wir mit ihm, für ihn, für uns die Sonnenseiten des Lebens ....
Durch Robert haben wir viele Freunde gefunden. Nein, nicht alle haben behinderte Kinder.
Durch Robert sehen wir vieles leichter, weil die Messlatte hoch ist, bis wir nur noch Schatten sehen.
Durch Robert haben wir unsere menschlichen Grenzen kennengelernt, und wissen nun, dass auch Mama und Papa total die Nerven wegwerfen dürfen, schimpfen, schreien, weinen, toben, nicht mehr soooo weitermachen wollen .... und dann durch einen irgendwie eigentlich völlig unsinnigen Satz dieses Kindes durch die Tränen die Sonne blitzen sehen.
"Mama! Du bist ja schrecklich. Was Du alles drohst! Willst Du dass Du tot umfällst, bloss weil Du nicht akzeptieren kannst, dass ich halt mal so bin!"
"Mama, jetzt weiss ich gar nicht was Du hast. Sei doch froh am Leben! Schau mal, ich hab heute eine Beule gekriegt, weil ich bin vom Pferd gefallen ....!"
"Mama, ich krieg Angst weil ich Dich so geärgert habe. Kannst Du leiser schimpfen?!"
usw..... usw. .... usw. .....
Die "Was wäre wenn"-Frage stellen wir uns nicht. Weil die einfach nichts bringt ... nichts verändert.
Deshalb hab ich gestern Roberts Bild veröffentlicht, weil ich mich drüber freue. Weil es so ist wie es ist, ich wollte Euch teilhaben lassen!
Er kann halt nicht anders malen ....
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es gibt halt solche und solche kinder/erwachsene/alte menschen/tiere. es gibt sachen und entwicklungen, die man hinnehmen und mit leben muss. traurig, dass manche menschen, das "unbekannte" so abblocken.
AntwortenLöschensusanne wird ihren weg gehen. dieses jahr beginnt die ausbildung?!?!?! (manchmal würde ich ihr gerne für ein paar tage unterschlupf in der großstadt geben und alles entdecken)
sonnige grüße in den süden an alle
Ich würde so gern etwas schreiben finde aber nicht die richtigen Worte.
AntwortenLöschenAber wie heißt es so schön: Man wächst mit seinen Aufgaben.
Ihr habt euch halt eine besonders große Aufgabe "ausgesucht".
Und Susanne kann ich verstehen. Ihre "alten" Freundinnen kannten sie mit Robert; in der neuen Klasse muss man erst einmal ankommen. Da fällt man nicht gleich mit einem Robert in die Tür. *ich hoffe du weißt wie es gemeint ist*
...es ist so gut, dass du offen und konstruktiv mit allem umgehst.
AntwortenLöschenGroßartig, wie du das machst. Groß.
♥
Liebe Elisabeth
AntwortenLöschenJetzt muss ich schreiben, einfach weil ich glaube zu verstehen. Auch wir haben autistische Kinder. Der eine ist inselbegabter Apergerautist. Der andere kleiner hat fruehkindlichen Autismus mit Mutismus. Und es ist hart. Deine Schatten kennen auch wir,nur nicht einen solchen rueden Umgang der Nachbarschaft. Aber Unverständnis das o ja.
Aus diesem Gefühl des Verstehens musste ich Dir antworten.
Und auch dass das Leben mit Aspies und Auties ein durchaus fröhliches und zufriedenes sein kann..
Dir trotz aller Schatten einen sonnigen Tag
Sei gegrüßt
Annette
Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschenzuerst zu dem gestrigen Bild: Robert hat sehr vielGefühl - er will dir nicht wehtun.
Ich finde seine Gedankengänge bemerkenswert.
Ja, und zu dem heutigen Eintrag könnte man viel sagen und auch wieder nicht. Man nimmt es zur Kenntnis und muss es erst verdauen. Es ist schlimm, was Menschen anderen Menschen antun können.
Irgendwie kann ich Susanne auch verstehen - aber andererseits sind das auch keine Freundinnen, wenn sie das nicht ertragen können. Aber du hast Recht: Es ist Susannes Leben. Sie muss es sich eintrichten.
Liebe Grüße
Irmi
... ist es dann fair, wenn Susanne bestimmte Informationen zurückhält (worauf sie ein Recht hat! Freundinnen müssen nämlich NICHT alles aushalten, Freund kann man sich aussuchen) und wir dann alle hier mitlesen (worauf wir natürlich in einem öffentlichen Blog auch das Recht haben) - aber wenn man nahebei wohnt, hat man doch gleich einmal heraußen, um wen es da geht????
AntwortenLöschen?
LöschenWohnst Du nun nahe Elisabeth, und wenn Du sie kennst, dann rede doch mit ihr!
Was soll das ganze anonym, ich versteh Dich nicht.
Was soll es heissen dass man weiss um wem es geht? Bist Du so eine, die nur still mitliest und dann mit seltsamen Kommentaren verunsichert. Selbst wenn Elisabeth ziemlich deutlich schreiben würde wer sie und wie sie am Wohnort verunsichert wird, wie unmöglich es ist mit jemanden so nah zu leben, der oder die solche Sachen liefert. Darf sie das dann wirklich nicht? Wem schützen?
Kennst Du ihn oder sie?
Ich kommentiere auch sozusag. anonym, weil ich kein Blog habe. Aber ich habe Elisabeth angemailt schon vor Monaten und sie weiss ein bisschen was von mir und meinem Leben.
Find ich nicht gut, wie Du Dich verhältst
Marianne
Sehr geehrte Dame/n
LöschenSie liegen ziemlich daneben mit Ihrer/n Vermutungen.
Aber bei anonymen Posts ist das so beabsichtigt. Anonymität bedeutet ja genau das.
Ein paar Hinweise, was meine Meldung beabsichtigte:
Blogs werden nicht nur von weiblichen BesucherInnen frequentiert. Ich bin nicht mehr ganz jung, mit juristischem und soziologischem Background und arbeite mit/für Jugendliche (SchülerInnen, Auszubildende). Konkret machen die sich dabei Gedanken, wie man mit der eigenen Netzidentität (Ganzkörperbilder, Posen, auch nur Gesichter, initme Details) besser nicht umgeht. Dabei geht es auch und gerade um den Schutz anderer, die vielleicht ihre Anonymität behalten möchten. Lesen Sie sich bitte den Ausgangspost nochmals durch: in nahezu epischer Breite werden Details von Menschen vermittelt, die genau diese Anonymität eigentlich für sich reklamieren bzw. erhalten sollten, weil sie es selbst nicht können. Der Post enthält alle Suchbegriffe zu Problemfeldern (Mobbing, Schule, Freundinnen, Geheimnisse...) und Echtnamen. Auch Fotos, wie ich beim raschen Überfliegen schnell feststellen konnte. Ist Ihnen wirklich die Gesichtserkennungs-Funktion von PCs nicht bekannt??
Ihre Geschichte ist mir egal, ich würde hier auch nicht weiterlesen. Aber andere sollten es vielleicht auch nicht tun können.
Vielleicht finden Sie einen geschützteren Rahmen, um sich auszutauschen. Jugendlichen würden wir das auch empfehlen. Warum dann nicht auch den Eltern?
Liebe Elisabeth, es ist nicht leicht, euer Leben, das ist klar.
AntwortenLöschenAber Gottlob gibt es auch Sonnenschein für euch, das ist sooo wichtig.
Susanne ist eine gute Tochter, wäre schön, wäre unsere auch so nahe bei uns.
ich umarme dich virtuell
deine Bärbel
Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschendein Post macht mich sehr traurig!
Rosine ♥