Ich konnte ihn für mich gewinnen.
Nach jahrelanger, geduldiger Wartezeit hat er sich erbarmt und eine einmalige Zeichnung angefertigt.
Nur ausnahmsweise unter ständiger Betonung, dass er eigentlich gar nie nicht mehr malt. Denn diese Zeiten sind seit dem Kindergartenalter vorbei!
Ich bitte zu beachten, dass der Herr Künstler sich viel dabei gedacht hat als er sehr langsam und sehr innig zeichnete.
Er teilte mir seine Gedanken mit.
1. Schwarz-weiss und nur mit einem Stift ist besser, weil die Wasserfarben zerstören seine Bilder von alleine!
2. Keine Haare, auf ausdrücklichem Wunsch von seiner Auftraggeberin, also mir, bekam die Dame dann
doch noch Haare ... nachträglich!
3. Er hat seiner Auftraggeberin, also wieder mir, folgendes mitgeteilt:
"Damit Du nicht traurig bist hab ich Dich sehr schlank gemalt, weil in echt
stimmt das ja nicht! Ich will Dich aber schonen, nicht dass Du dann ein Schreck hast wenn Du das siehtst,
wie nicht mehr schlank Du bist!
"Mama, ich kenn Dich gar nicht schlank, bist Du vielleicht schon immer so? Kann mir das auch
so passieren?"
Genug der Worte!
Stellt Euch die Enthüllung vor. Ich nehme das Tuch zur Seite ......
Hier ist das Kunstwerk!
Roberts Mama wie sie leibt und lebt!
Der Robert, das ist schon eine Marke, lach.
AntwortenLöschenHat er aber sehr nett gesagt warum Du so und nicht anders aussiehst .
Darf ich Dir eine Frage stellen? Wenn es zu Nahe getreten ist, dann lösch bitte einfach.
AntwortenLöschenIch habe Euch vor ein paar Wochen entdeckt, ich suchte nach einem Begriff und war dann hier. Ich selber habe keinen Blog.
Bin aus Kärnten, habe drei Kinder die langsam erwachsen werden.
Ich habe nie ein Kind mit Autismus kennengelernt. Weder im Kindergarten noch in der Schule.
Durch die Blogs hier ist mir bewusst geworden wie oft Familien in ein neues, schweres Leben geworfen werden, weil das Schicksal es so will.
Ich denke mittlerweile viel darüber nach.
Meine Frage nun. Meine Jüngste ist auch 14 Jahre alt, ein paar Wochen älter als Robert.
Nun zeigst Du ganz offen dieses Bild, das er wenn ich es richtig verstehe aktuell gemalt hat. Du bist erfreut, Du zeigst es voller Stolz.
Und in Dir? Wie geht es Dir damit. Dein kl.Enkel wird wohl auch so malen. Vergleichst Du? Wie verarbeitet man das, als Mama, als Vater, als Geschwister?
Robert hat überhaupt nichts davon wie meine 14jährige sich verhält. Er ist in einer so anderen Entwicklung. Und dann schreibst Du Geschichten von ihm, wo mein Mensch gar nie draufkommen würde, es nicht weiss.
Mit Handy, Internet ist sie fit. Dein Sohn liest nicht.
Wie geht man damit um, verzweifelt Ihr nicht doch ab und zu?
Ich sehe heute das Bild mit Deinen Augen, seine Worte dazu auch. Es ist mir fremd, ich spür aber auch die Liebe, die er Dir zeigt.
Ich dachte z.B. Autisten können das nicht. Zeigen es nicht, die Gefühle sind nicht zu erkennen.
Ich würde Dich gerne kennenlernen. Miteinander reden.
Ihr habt meine Hochachtung. Alle mit behindertem Kind sind für mich wie von einem Stern der Kraft spendet. Ich weiss nicht, ob ich es so schaffen würde. Ich bin stolz auf meine 3, auf die Entwickllungen. Der Grosse möchte studieren, ich platze fast vor Glück. Und Du .... hast eine andere Sicht aufs Leben, kannst nicht aus. Geht es Dir innen wirklich gut?
Am liebsten würde ich Euch wa Gutes tun, weiss aber nicht wie, und ob es Euch zu nahe tritt.
ein Servus aus Österreich
viel Kraft für Dich, für Euch
Erika
Liebe Erika, deine Fragen an meine Namensschwester haben mich auch angesprochen.
LöschenIch hätte mir vor Jahren auch nie vorstellen können, dass auch unser Leben mal ganz anders verlaufen würde, als bis zu einem gewissen Tag.
Seit unser jüngster Sohn, der inzwischen 26 Jahre alt ist einen Unfall hatte, ist er schwer behindert.
Ganz anders als Robert.
Aber mir geht es oft ähnlich wie der Robert-Mama.
Auch solche ähnlichen Bilder wie der Robert malt unser Sohn auch.
Mich persönlich machen solche Bilder nicht traurig- im Gegenteil, ich freue mich über jede selbstständige Ausdrucksweise und Kommunikationsfähigkeit.
Freilich ist nicht jeder Tag voll Sonnenschein und manchmal wünschte ich mir nur, mal einen Tag ganz allein zu sein.
Aber dann sage ich mir wieder, dass sich an der ganzen Situation sowieso nichts ändern lässt. Und dann muss es eben weiter gehen. Das Leben will und muss ja mit allen Stolpersteinen, die im Weg liegen, irgendwie gemeistert und bewältigt werden.
Liebe Grüße sendet elsie
Hallo Erika
Löschenauch ich habe ein behindertes Kind. Ich kann das nicht so wie die Mama von Robert. Nein, ich verstecke unsere Marie natürlich nicht. Aber ich berichte nicht viel, nicht oft von ihr. Wer will es wirklich wissen? Unsere Freunde haben sich seit ihrem Unfall sehr dezimiert. Die Verwandtschaft ist klein, selber immerzu beschäftigt. Wir waren schon 11 Jahre gar nirgendwo mehr. Weil das Geld nicht langt, weil wir mit ihr nicht wegwollen, weil jeder schaut ... weil sie ein Pflegefall ist und wir wollen den Leuten nicht auf die Nerven gehen.
Als sie klein war ist sie eine Zuckerpuppe gewesen. Nun für niemanden mehr. Ausser für uns.
Für mich als Mama, Gott sei Dank nach Anfangsproblemen nach dem Unfall nun auch wieder für den Papa.
Wir haben noch 2 kleiner Kinder, die lieben Marie auch sehr und doch bringen beide kaum Kinder mit nach Hause. Es gab Kommentare die sie nicht verkraftet haben.
Wir bahnen gerade in einer Pflegestelle an. Von der Lebenshilfe. Wenn sie 17 wird kommt sie dahin. Immer von Montag bis Freitag. Es geht nicht mehr anders. Ich muss Geld verdienen. Aber wir werden sie ein jedes Wochenende bei uns haben, das haben wir ihr fest versprochen.
Marie kann kaum malen. Mir tat Roberts Bild weh, weil ich sehe was meine Jüngsten malen, wie das toll ist. Das wenn Robert erkennt, dann merkt er doch, dass er nicht genügt ... wem? Sehr vielen Menschen, vielleicht sagt es bloss keiner! Robert ist ein Netter, gleichzeitig hab ich ja auch hier schon gelesen wie schwer so manche Tage mit ihm sind. Und das Bild wird sicher bei Gleichaltrigen nicht so ankommen wie bei uns Grossen.
Elsie, auch meine Tochter hatte einen Unfall. Von einem Radfahrer angefahren, der wurde nie ermittelt. Sie fiel böse auf den Kopf, hatte Gehirnblutungen. Wir wussten erst wochenlang nicht ob sie überlebt. Dann monatelang nicht wie sie überlebt.
Mein Mann hatte es schwer, er hat seinen Sinn fürs Leben damals verloren. Da blieb lang alles ganz allein an mir hängen. Die Kleine war da erst ein Jahr alt, dann ein Mädel mit so schwerer Behinderung.
Mein Geschenk, das mir das Leben gab ist die Kraft die mein Mann wiedergefunden hat. Nun ist er immer für uns da. Pflegt mit. Füttert mit.
Aber er mag auch nicht raus mit Marie. Ja, vielleicht wenn wir ehrlich sind verstecken wir sie wirklich vor den normalen Mitmenschen. Die Erfahrungen sind bitter die wir haben.
Das ist das 1.Mal wo ich was schreiben. Lese lang schon mit auch bei Dir Elsie.
Wisst Ihr was mir momentan sehr viel ausmacht? Diese Diskussionen um die Vorsorge und das Recht zur Abtreibung. Da könnte ich auf manchen Blogs Tränen hinterlassen und aber auch Wut!
alles Liebe Weiterhin Euch allen
Danke für Euren Mut Eure Kinder zu zeigen.
ich möchte anonym bleiben, ich weiss nicht ob dann der Kommentar hier stehen bleiben darf.
eine Mama von drei Kindern, eines schwer behindert durch einen Unfall.
Ich denke, man lernt einfach, damit zu leben. Sicherlich ist der Schock erstmal groß, wenn man eine Diagnose hat. Aber man gewöhnt sich vermutlich langsam daran - auch wenn es den einen oder anderen Moment des Innehaltens gibt.
LöschenIch finde Robert jedenfalls Klasse und so wunderbar ehrlich und logisch. Die Liebe aus dem Bild und auch dem Vergiß-mein-Nicht springt nur so heraus. (beide übrigens sehr schön, letzteres sieht wie ein Gemälde von Claude Monet aus)
Liebe anonyme Mama von drei Kindern,
Löschenich verstehe die Gedanken und dass ihr euch nicht den Blicken und seltsamen Bemerkungen einiger Mitmenschen aussetzen möchtet - auch ich habe an manchen Tagen so gar keine Lust, Fragen über meine Tochter zu beantworten.
Andererseits ... wenn wir unsere behinderten Kinder verstecken, bleibt Inklusion immer ein unerreichbarer Traum. Denn je weniger "besondere" Kinder in der Öffentlichkeit zu sehen sind, um so mehr fallen diese wenigen auf. Es liegt auch an uns, ein Stück Selbstverständlichkeit zu schaffen.
Ich habe durch die Blogs einige Familien mit behinderten Kindern kennen gelernt und auch erfahren, was alles möglich ist. Gerade in der Abtreibungsdiskussion brauchen wir doch Beispiele, dass ein behindertes Kind nicht das Ende des eigenen Lebens bedeutet. Dass ein Leben mit Behinderung trotzdem lebenswert ist ... auch wenn es nicht immer wie geplant verläuft.
@Elisabeth: Ich finde das Bild sehr gelungen und Roberts Gedanken haben mich schmunzeln lassen.
Ah - interessante Ausführungen zum Thema "Mama und schlank".
AntwortenLöschenIch lach mich hier schlapp!
Ganz liebe Grüße!
Gine
Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschendanke für das Zeigen des Bildes.
Auch das Foto mit den Vergissmeinnicht hat mich sehr berührt.
An beiden sieht man (ich), wie sehr Ihr miteinander verbunden seid.
Liebe Grüße von elsie
wie grandios! und die ähnlichkeit zum sohn ist unverkennbar! welch seltenes schönes kunstwerk! - hier wird seit schultagen leider auch nur mehr selten gezeichnet... ;(
AntwortenLöschenherzliche grüße und ein großes kompliment an den künstler!
dania
...wunderbar, liebe Elisabeth,
AntwortenLöschenund das Bild zeigt, wie sehr er dich liebt...
muß er nur noch lernen, nicht alle Gedanken laut zu äußern ;-)...aber dann wäre er nicht dieser besonders liebenswürdige Mensch,
lieber Gruß Birgitt
Ein echter Charmeur. ;o)
AntwortenLöschenHihihi, der Kommentar von Robert ist echt scharf :D Ich kugel mich hier :D
AntwortenLöschenLG
Mo
Das Bild gefällt mir echt gut. Es ist so positiv und fröhlich :).
AntwortenLöschenLiebe Elisabeth, das ist ja ein zauberhaftes Bild, voller Lebensfreude.
AntwortenLöschenWunderbar, das gefällt mir sehr, hat Robert richtig schön gemacht.
Liebe Grüße Bärbel
Das war ja dann schon ein kleines vorgezogenes Muttertagsgeschenk!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Klaudia
Ich bin schon lange eine stille Leserin....und liebe die Geschichten von Robert.....sie sind einfach so herrlich ehrlich.....
AntwortenLöschenDie Sache mit den lila Eiern hat mir mein Osterfest genauso versüsst, wie jetzt gerade das Bild meinen Tag.....
Unsere Große jetzt fast 7 ist zwar gesund, aber deinem Robert doch so ähnlich.....
Auch sie malte mich damals noch im Kindergarten....meine Frau holte sie von der Kita ab....und die kleine Dame saß am Tisch und malte....damals noch ein seltenes Bild, denn es dauerte bis sie es gern tat....
Als meine Frau fragte, wen sie denn da malte....sagte die Kleine...."na die Mama!"....darauf fragte meine Frau, was denn diese Wellen an meinem Bauch wären...? "Sind das Haare. ....?"....Darauf hin die kleine Dame...."nein, Mami...! Das sind die Speckrollen von Mama am Bauch...!!!"
Als die Beiden von der Kita kamen präsentierte mir mein Töchterchen mehr als stolz das Bild.....ja, ich war ganz entzückt. ...noch mehr natürlich nachdem mir meine Frau die Geschichte dazu erzählte....
Das Bild ist und bleibt besonders.....schließlich bin ich es. ....und alles was meine Maus da gemalt hat....ist die Wahrheit....auch wenn ich mich natürlich auch lieber anders gemalt bekommen hätte....;)
Sie liebt mich so, wie ich bin.....das sagt sie mir oft....süss von ihr....und all das was sie noch dazu sagt....zeigt nur, wie erwachsen sie dann in manchen Dingen doch schon ist....und in was für einer ehrlichen Welt sie zum Glück noch lebt.....wie der Robert halt.....
Liebe Grüße aus Köln.....Jessie
Danke Jessie ....
Löschenherzliche Grüsse
Elisabeth
Meine Nichte (fast 5) kennt mich im Prinzip auch nicht schlank, im Gegenteil, ich stach ja schon als Kind mit meiner Körperfülle hervor. Beim letzten Treffen über Ostern bei meinen Eltern fragte sie dann sehr ernst und nachdrücklich, warum die Tante A. (also ich) so dick ist. Kinder beobachten in dem Alter wirklich erschreckend genau.
LöschenAlso, die Locken hat er gut getroffen. Lustig, wie er seine fehlenden Fähigkeiten argumentativ umschifft. Da merkt man dann, daß er kognitiv teilweise sehr viel weiter ist als feinmotorisch.
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