Ein Blick aus dem Küchenfenster.
So ging Susannes Geburtstags-Tag zuende.
Sekunden später sieht der Himmel schon wieder anders aus.
Sie hat sich über die Glückwünsche gefreut und sagt DANKE.
Unsere Familienjüngste ist auch zu Hause angekommen.
Immerwieder überrascht die Zartheit, die Leichtigkeit, der Ausdruck eines Neugeborenen.
Da fehlen die Worte .....
Und mittendrin Robert
Der so manches Mal abwesend wirkt.
Dann wieder nach Stunden oder gar Tagen einen Gedanken hat der zum Nachdenken bringt.
Dass Susanne nun volljährig ist und Auto fährt macht ihn unruhig. Das will er auch mal können, dürfen.
Es sieht nicht so aus ... ich hab ihm nun den Vorschlag gemacht, dass wir uns doch Autos für Menschen mit Behinderung anschauen können.
Da ist das mit dem Führerschein ganz anders ... Oh, er wurde sauer und laut. Später dann traurig.
Und dann hat er beschlossen, dass er ganz reich werden wird und sich jemand sucht, der ihn überall hinfährt.
Um keine 10 Minuten später wieder drauf zu bestehen, dass er auch einen Führerschein machen darf.
Das Thema ist nun sehr gross bei uns.
Ich habe gestern mit Susanne den Führerschein abgeholt. Vom Landratsamt.
Ich bin danach, wie selbstverständlich ins Auto gestiegen und gefahren.
Sie sagt nichts ....
Dann wird mit dem Papa telefoniert und er ist sofort bereit sich zu treffen.
In Landshut, keine sehr grosse Stadt aber eine Stadt mit allem was auf den Strassen dazugehört schon.
Was macht der Herrr Papa?
Er drückt der Tochter den Autoschlüssel in die Hand und sie fährt ... mit seinem ihm sehr wertvollen, kleinen Bodenlegerauto. Ohne Servolenkung etc. Einfachste Ausstattung. Sie war sehr amüsiert, hat sie doch das Fahren in einem Auto mit allen technischen Vorzügen und Neuigkeiten ausgestatteten Auto gelernt.
Mitten durch die Stadt, einfach so als ob das schon immer so war. Fuhr sie nach Hause.
Mir war ganz mulmig.
Dann daheim: Ein Anruf, die Enkelin ist zu Hause ....
Da wollten wir alle sofort zu ihr ....
Was macht der Herrr Papa?
Lässt Susanne fahren. Immerhin mit einem 7sitzer,
Also das war dann zuviel für mich ... ich bin fast erstarrt im Auto.
Sie fährt und fährt, hört Musik, erzählt ....
Neben ihr der Herr Papa .....SCHLÄFT AUFEINMAL
Sie fuhr die 70 km Richtung München, als ob sie nie was anderes gemacht hat.
Dann schlief auch noch Robert ein....nur das Schäfchen (so nennen wir machmal unser Pflegekind) und ich waren wach und guckten uns gegenseitig an wenn mal zu streng gebremst wurde. Oder das Auto bisserl hin und her schwankte ....
So wurde ich gestern also zu meinem 5. Enkelkind von meinem Kind Nr. 4 gefahren ....
Gezwungen von Papa voller Vertrauen in sein Mädel.
Die anderen vier Kinder sollten es am besten gar nicht wissen. Zu keinem bin ich ins Auto gestiegen die ersten Wochen .....
Mir fehlte da nicht das Vertrauen, sondern der Mut
Sie brachte uns spät am Abend wieder gut nach Hause und meine Freundinnen lachen nun über mich....
(Versicherungstechnisch war alles abgeklärt, nicht, dass sich jemand Gedanken macht!)
Christian hat den Führerschein auch noch nicht lang. Nein, mit ihm bin ich noch nicht mitgefahren. Auch da ist der Papa sofort eingestiegen. Und mein Stiefsohnemann hat mich ausgelacht .... :-(
Der Mann, der vor 18 Jahren Papa einer Tochter wurde und nicht wusste "ob er es eh mit einem Mächen kann!" |
Das klingt doch toll mit der Susanne.
AntwortenLöschenIch denke da an unsere Tochter, die ganz frisch ihren Führerschein hatte. das ist inzwischen fast 15 Jahre her und die erste größere Tour führt sie gleich über Autobahnen zur Beerdigung ihrer Großmutter. Wir Eltern und Junior fuhren mit unserem Auto, neben der Tochter saß der große Bruder, der sie mit seinem Auto fahren ließ. Ich hätte mich, glaube ich, auch nicht getraut, einzusteigen, aber so war es ok.
Allerdings meinte sie nach der Ankunft, sie habe tüchtig zu tun gehabt, dem Papa immer zu folgen.
Ich bin so froh, dass unsere Kinder den Mut für den Führerschein hatten. Heute ist das irgendwie selbstverständlich. Ich habe ihn nicht und würde ihn auch nie machen. Eigentlich komisch, aber ich bin am liebsten noch immer zu Fuß unterwegs. ich fahre auch nicht gerne irgendwo mit, außer es muss wirklich sein.
Alles Gute euch allen, besonders der nunmehr fünf-fachen Oma Elisabeth und natürlich der jungen Familie!
Susanne hatte dann ja gar kein "begleitetes Fahren"?
AntwortenLöschenUnser Sohn findet das schon gut und richtig.
Aber am 1. Juni, da wird er ohne uns wegfahren...
Ja, das ist ein seltsamer Gedanke.
Aber auch sehr schön...
Ich wünsche Susanne allzeit gute Fahrt!
Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschenherzlichen Glückwunsch zur jüngsten Enkelin, zum Geburtstag und bestandenen Führerschein von Susanne, zum herrliche Foto von Vater und Tochter. Du schreibst einfach so herzerfrischend.
Alles Liebe euch allen
Olga
Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschenalso du bist vielleicht ein Angsthase (das muss jetzt schon mal gesagt sein)!!! ;-)
Ja, klar ist einem immer ein bisschen bange, wenn die Kinder als Fahranfänger unterwegs sind. Aber wenn man als Eltern danebensitzt, dann passt man ja auch ein bisschen mit auf. Deshalb fand ich das begleitete Fahren im ersten Jahr so prima, danach war ich ziemlich beruhigt, dass meine Jungs ihr Selbstbewusstsein nicht mit dem Gaspedal aufmotzen müssen.(Und wie war es denn bei uns früher? Reingesessen, losgefahren- oder?)
Ach du, ich kenne ja die leise Sorge im Hinterkopf auch nur zu gut - die wird man wohl nie los. Ich wünsche deinem Mädchen allezeit gute Fahrt - und einen aufmerksamen Schutzengel, wenn nötig.
Liebe Grüße,
Brigitte
Superleistung!!!Und nachträglich noch alles Gute. Ich wünsche Susanne ein wunderschönes Leben, so ein liebes Mädel, ihr könnt so stolz sein.
AntwortenLöschenIch habe seit 1972 eine Fahrerlaubnis( so hieß das in der DDR)
bin nicht in der Lage zu fahren. Hab das mal anfang der 90er machen müssen, weil sich mein Mann einen Nagel in den Fuß getreten hatte. Meine Angst auch, weil ich oft nicht weiß wo links und rechts ist. Hab schon mal Bremse und Gas verwechselt und ein Loch war in der Garagentür. So hat halt jeder seinen Schwachpunkt im Leben.
Glückwunsch auch zum neuen Erdenbürger. Mein Gott, was sich alles so in den vielen Jahren ereignet hat. Nun ist Susanne soweit in die Welt zu fliegen. Ich denk auch viel an Robert und welchen Weg er gehen wird. Aber alles wird sich finden.
Liebe Grüße
Brigitte
Hallo Elisabeth,
AntwortenLöschenohje, ich bin ganz bei Dir. Seit zwei Wochen hat unsere jüngste den Führerschein und Vertrauen hin oder her, ich sitze noch nicht entspannt daneben. Nein, ich muss mir ständig sagen, nicht reinreden, sie kann das.
Und dann denke ich immer an meine Eltern, wie es denen wohl ergangen ist, bei meinen ersten Fahrausflügen ganz allein und ich verstehe sie heute, was für Ängste sie hatten - und nie etwas sagten - als ich den schweren Unfall hatte. Egal ob ich damals unschuldig war, die Angst fuhr bei Ihnen bestimmt mehr mit als bei mir. Und heute kommt sie bei mir zurück, wenn ich an die Tochter denke. Seufz!
Aber es wird der Tag kommen, da wird es selbstverständlich sein, nicht wahr? Das halten wir beide aus.
LG zu Dir
Manu