Donnerstag, 4. September 2014
Die Zugvögel ziehen in den Süden .... Susanne zieht mit.
.... Nein, fliegen wird sie nicht. Mit dem Auto verlassen sie uns. Susanne, ihre Freundin, der kl.Bruder der besten Freundin, die ältere Schwester der Freundin. Fahren wird die Mama.
Gestern war schönes Wetter angesagt .... eigentlich auch bei uns.
Wenn es frühmorgens schon wieder nur noch 12 Grad hat leicht nieselt .... immernoch Ferien sind, dann wird das zum verzweifeln für manche Familien. Die Familie von Susannes Freundin ist nun an so einen Punkt gekommen.
Mittags gab es einen Regenschauer und dann fiel die Entscheidung.
Der autistische Bruder und der Papa bleiben zu Hause.
Die Mama packt den kleinen Sohn, die beiden-Töchter und Susanne ins Auto und wird heute Nacht losfahren.
Nach Italien.
Nun ist hier Hektik angesagt. Das und das muss noch gewaschen werden. Wo ist dieses und jenes?
"Nein Flip-Flops haben wir keine mehr, die sind schon weggeräumt!" hörten wir in zwei Schuhgeschäften. Na dann halt nicht, wird es in Italien wohl noch geben .... und wenn nicht muss sie barfuss gehen.
Die Aufregung ist gross. Susanne war noch nie in Italien.
Und dann auch noch eine Woche auf einem Campingplatz. Sie freut sich riesig ....
Wir gönnen ihr dieses Glück da mitfahren zu dürfen.
Mit Robert wäre so ein Urlaub so nicht möglich ....
Robert kommt wieder von den Ferien in einer Lebenshilfeeinrichtung zurück.
Und das ist mein Kummer.
Er war diesmal nicht gerne dort, wie uns am Telefon erzählt wurde. Und so geistig behindert ist er nicht, dass er nicht erkennt, dass Susanne nun etwas ganz Tolles mitmachen darf.
Am liebsten würde ich auch Robert einpacken und mitgeben .... das geht aber nicht.
Gestern sassen wir noch lange am Abend zusammen, der Michael, Susanne und ich.
Robert war das Thema.
Die Unterschiede werden immer deutlicher von seinem Leben zu Susannes Leben.
Sie war in der Abenteuerwoche, das könnte man mit ihm so nicht tun. Er braucht Betreuung rund um die Uhr.
Die Tage in der Lebenshilfeeinrichtung waren ganz, ganz anders. Es gibt dort nur behinderte Kinder. Robert ist einer von ihnen.
Sie konnte trotz schlechten Wetters immwieder Freundinnen besuchen, mit dem Rad fahren, ins Kino gehen, in ein Schwimmbad etc.
Das kann er auch nicht. Er hat ja nicht mal Freunde die das können. Mit dem Rad alleine fahren lassen ist nicht möglich. Im Kino war der Papa mit ihm. Sein Besuch im gewünschten Freibad musste dann auch noch ausfallen, wegen schlechten Wetters fast die ganzen Ferien.
Und nun darf Susanne so eine tolle Reise machen. Von einer Minute auf die andere wurde das entschieden. Es ist gar nicht kompliziert, weil sie ja auf sich selber aufpassen kann. Sich in so ziemlich jeder Situation selber helfen kann.
Susanne sagte gestern Abend, dass ihr Robert nun endgültig sehr leid tut, und dass sie ein schlechtes Gewissen bekommt. Das soll aber auch nicht sein. Und von Mitleid hat er gleich gar nichts, der Bub.
Wir wünschen Susanne wunderschöne Tage. Ihr, und unserer Bekannten. Die ihren Sohn mit Autsmus ja auch nicht mitnimmt. Weil sie sonst nicht eine Sekunde am Strand liegen könnte und einfach keine Auszeit hätte. Denn auch der junge Mann (er ist 4 Jahre älter als Robert) braucht die Rund-um-die-Uhr-Betreuung.
Einfach ist anders .... seufz ....
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Ja, das könnte klappen, in Italien noch mal den Sommer einzuholen!
AntwortenLöschenGute Reise und bestes Badewetter
wünsche ich.
Und allen anderen auch schöne Tage. Aber echt!
Liebe Grüße!
Wie schön für Susanne, es freut mich so sehr. Melde mich auch mal wieder, aber Laura hatte einen Unfall und war im Krankenhaus und danach noch 4 Wochen zu Hause. Habt ihr noch die gleiche Telefonnummer? Sonst melde Du Dich doch mal bei Dir.
AntwortenLöschenWarum packst Du Dir nicht den Robert und fährst nach Österreich zu Michis Eltern. Robert ist doch gerne dort.
ganz liebe Grüße Lydia ♥♥♥
Viel Spass für Susanne. Ich kann es verstehen, ich kann mir überhaupt nicht erklären warum sich hier die Wolken seit Wochen so festhängen. Hier hinter Eggenfelden regnet es gerade richtig.
AntwortenLöschenFür Robert und Dich hab ich einen Tipp. Fahrt doch nach Burghausen ins Bad. Dort gefällt es ihm ganz bestimmt und entschädigt ein wenig
Grüsse
Melanie
Ich bin durch Minza hierhergekommen. Ein toller Blog, Du erzählst so viel übers Leben mit Robert, mit Autismus.
AntwortenLöschenSchön, dass Ihr Euch treffen konntet, und es auch noch super war.
Ich arbeite mit Autisten, die schon älter sind. Ja, alle sind verschieden
liebe Grüsse
Auch wenn es für Robert nicht leicht ist, im Leben der Susanne darf es keine Abstriche geben. Sie muß auch kein schlechtes Gewissen haben.
AntwortenLöschenGibt es denn keine Möglichkeiten wo Autisten mit einem Elternteil auch mal Ferien machen können, mal eine andere Umgebung sehen?
Bei unseren schönen Sommertagen denke ich immer an Euch wie ihr in diesem Jahr mit schlechtem Wetter gebeutelt seid. Wir haben jetzt wieder schöne Tage und bei Euch ist es trübe. Man kann es aber nicht ändern.
Liebe Grüße
Brigitte
Ach wie schön! Viel Spaß :)
AntwortenLöschenWir fliegen wirklich :D aber nur weil wir einen recht günstigen Flug gebucht haben - sonst fahren wir auch immer mit dem Auto.
Hallo Elisabeth,
AntwortenLöschendie paar Tage werden Susanne auch gut tun, einmal etwas ganz anderes sehen und eigene, neue Erfahrungen machen. Eine Welt ohne allgegenwärtigen Bruder und Mutter, das muss in diesem Alter auch einmal möglich sein! Schade, das es für Robert diese Art von Urlaub nicht geben kann.
Für heute waren 25 Grad angesagt, aber es sind vielleicht 20 und es ist bedeckt. Ob wir vielleicht morgen die angekündigten 27 Grad erreichen werden?
LG Heidi
Liebe Elisabeth, ich kann gut verstehen, dass du dich hin und hergerissen fühlst zwischen "es Susanne gönnen", dass sie nach Italien fährtund diese freie Art von Urlaub genießen kann und "wegen Robert traurig sein", weil es bei ihm anders läuft. Dennoch, Robert hat seine eigenen Talente, Eigenschaften, Freudenbringer. Es ist ohnehin nie ein Kind wie das andere, ich hatte z.B. in meiner Kindheit damit zu kämpfen, dass mein um 14 Jahre älterer Bruder ein sehr talentierter Sportlehrer und noch dazu ein ehemaliger Studienkollege meiner damaligen Turnlehrerin war - während ich im Turnsaal kläglich versagte. Die Turnlehrerin seufzte immer, wenn ich wie ein nasser Sack am Seil hing oder keinen Felgeaufschwung zustande brachte "Und DAS bei diesem Bruder..." Glaube mir, das tat weh. Aber es hat mich nicht umgebracht sondern im Lauf der Zeit zu mir selbst gemacht. Ich bin eben anders. Damit will ich sagen, zwei unterschiedliche Menschen sollten ohnehin nicht miteinander verglichen werden, es kann häufig einer mehr als der andere - und auf der anderen Seite kann er vielleicht weniger. Ich habe jedenfalls schon viel Schönes über Robert gelesen, er ist ein (nicht nur im autistischen Sinne) besonderes Kind!
AntwortenLöschenHabt noch einen feinen Abend,
Traude
(¯ `•.(◕)...•´¯)(¯ `•.(◕)...•´¯)
Nein, ein schlechtes Gewissen hilft niemandem. Spass soll sie haben, die Susanne.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Katala
Oh Elisabeth, nun hatte ich vorhin noch geschrieben, dass alles so recht gut klingt und kannte diese Geschichte noch gar nicht.
AntwortenLöschenIch freue mich für Susanne. Italien ist wunderbar, sie wird schöne Tage haben. Und wird Robert vielleicht nicht auch schöne Tage haben, wieder zuhause mit Besuchen auf dem Bauernhof, Treckerfahren...naja ich weiß schon, eher das kleine Glück. Ein Seufzer bleibt doch immer. Eine Zerrissenheit eben. Ich wünsche Euch allen aber doch noch gute Ferientage mit Sonnenschein am Tag. Bestimmt werden sich zukünftig auch Lösungen finde, die auch für Robert spannend sind. Es muss doch noch ein Zwischending geben. Betreuung rund um die Uhr und doch gemischte Gruppe. IOch stelle mir das zumindest so vor, dass es doch gehen müsste.....
Ich verstehe euch ja, aber es ist auch total wichtig, dass Susanne normal leben und aufwachsen kann. Ich würde Robert eine eigene Postkarte schreiben und ihm was kleines mitbringen, was ihn freuen wird.
AntwortenLöschenViel viel Spass Susanne, geniess die spontanen Ferien. Hoffentlich habt ihr gutes Wetter.
Das es als Mutter manchmal schwer ist das so von beiden Seiten zu sehen kann ich mir gut vorstellen. Aber dennoch wünsche ich Susanne einen tollen Urlaub und der Robert wird sicher auch noch viel tolle Dinge erleben. Auch wenn die vielleicht anders sind, das macht ja am Ende nix!
AntwortenLöschenLg
Sissy
Vielleicht findet sich ja nächstes Jahr eine Möglichkeit für Robert. Ich würde schon denken, dass auch er selbständiger wird.
AntwortenLöschenDer Susanne wünsche ich eine schöne Zeit.
Schade, dass ich vergessen habe, vor meinem Urlaub nach Eurer Adresse zu fragen. Ich habe soviele Karten geschrieben, da wäre es auf eine mehr nicht angekommen.
Ach, wie blöd ist das denn. Susanne fährt los und Robert muss da bleiben.
AntwortenLöschenAber es geht eben nicht anders. Und dass die Mutter des älteren Autisten auch mal Erholung braucht, ist wohl nach zu empfinden,
So ist Robert also schon von der Einrichtung zurück.
Er braucht nicht volle Aufsicht, aber fast volle....
Ganz liebe Grüße Bärbel