Montag, 27. Mai 2013

Im Reich der Träume ...


sind die beiden gestern Nachmittag gewesen.
Das ist sofort ein Lieblingsbild von mir geworden.
Liebe Sommersprosse,
Deine Überlegung gestern in den Kommentaren "Wie beschäftigt man den Robert bei so einem Wetter" hat mich zum Nachdenken gebracht.
Irgendwie geht das immer, es ist schwer.
Zuallererst muss ich zugeben, dass er mehr vor dem Fernseher sitzt wenn es tagelang regnet. Er hat die Nachrichtensender entdeckt. N24 ist sein Lieblingssender geworden. Dokumentationen über Flugzeuge, Flugzeugunglücke, Maschinen ... und auch Tierdokus kann er sich immer und immerwieder anschauen. Auch gefühlte 10 Mal die gleichen Filme.
Das kommt mir so vor wie das viele Lesen bei meinen anderen Kindern. Lesen in diesem Umfang kann er nicht, also schaut er sich alles im Fernseher an. Was er einmal gesehen hat vergisst er nicht wieder!
Gestern waren wir zweimal draussen, keine grossen Spaziergänge. Es hat so gestürmt, sehr geregnet.
Das ist schon lustig. Robert schimpft und meckert, weigert sich jedesmal mit rauszugehen Und was er da alles sagt:
"Ich will nicht, ich hab schon Schnupfen, soll der schlimmer werden?"
Unter Protest zieht er sich an (lässt sich anziehen). Dann gingen wir los. "Schau mal wie es regnet, willst Du, dass ich eine tödliche Lungenentzündung kriege?"
Der Papa und die Mama, der Hund ... wir halten es aus was er da so schimpft. Teilweise echt laut.
Dann wird er ruhiger, stampft noch voller Ärger vor sich hin.
Dann ... wird er gelöster, springt schon ab und zu von einem auf den anderen Fuss...
Dann ... fängt er zu singen an!
"Papa schau mal da ist eine wunderschöne Blume. Ach Mama, Du hast den Fotoapparat nicht dabei!"
Der Regen wird schlimmer, wir werden so richtig nass.
"Mama, das hast Du jetzt davon, Du wollest ja unbedingt rausgehen. Schau mal wie Deine Hose ausschaut!"... spricht das Kind und hüpft in eine patschnasse Wiese mit sehr hohem Gras. Und lacht!
Dann ... etwas später:
"Papa, komm wir rennen der Mama davon, sie ist ja schon so eine alte Dampflok, sie kann uns nieee mehr erwischen!"
Ich kenn ja mein so direktes Kind!

Tja, liebe Sommersprosse so war das. Nach einer Stunde kamen wir nass und ausgekühlt nach Hause. Robert wurde schnell umgezogen und schon lag er auf dem Papa auf dem Sofa. Und dann schliefen sie ein die Beiden!
Dann kommen meine Erholungszeiten. (Ich habe die Tageszeitung vom Freitag gelesen!)
Später hat Robert mit mir gekocht, Susanne und Jennifer haben mit ihm gespielt, nochmal eine kurze Runde rausgehen.
Es ist zu schaffen, es ist anstrengender als mit Kindern die sich selbst beschäftigen können. Das kann er nicht, der Robert. Keine Minute .... deshalb eben immerwieder eine Sendung im Fernseher.

Heute geht es wohl so weiter. Regen, Sturm und das bei nur 6 Grad. Der Michael ist arbeiten, ich werde mir alleine Robert-Beschäftigungen ausdenken. Einkaufen muss heute auch sein. Da wird er wieder loslegen, um sich dann in der Beschäftigung zu verlieren: "Warum gehen wir jetzt wieder, ich hab noch nicht alles geprüft was die hier so verkaufen?!"

8 Kommentare:

  1. Guten Morgen
    ich habe eine Tochter die Autistin ist. Sie spricht gar nicht. Sie ist auch 12 Jahre und sehr anstrengend. Ich lese erst kurz hier mit und freue mich diesen Blog gefunden zu haben.
    Gestern hatte wir es ähnlich. Ich mache mir so Sorgen über den Fernsehkonsum von Lena. Aber ohne dieses Hilfsmittel würden wir wahnsinnig. Setzt sich Robert auch so nah vor den TV? Macht er so laut wie Lena? Dürft Ihr auch nicht sprechen weil das stört? So ist das bei uns, es ist machmal zu viel.
    Wir wurden gestern auch ganz nass, mussten aber draussen sein. Sonst drehen wir durch in der Wohnung. Wir wohnen im 3.Stock mit Mitbewohnern, leider haben wir kein Haus mit Garten.
    Ich hab keinen Mut für ein Geschwister für Lena. Nun ist es auch langsam zu spät. Ich freu mich von Deiner grossen Familie und den Erlebnissen lesen zu dürfen. Sogar mein Mann liest mit bei Euch.
    viele Grüsse aus einer anderen bayerischen Grossstadt.
    Patty

    AntwortenLöschen
  2. Elisabeth du bist eine tolle Mama !!!!

    liebe Grüsse von einer Regen genervten Alex

    AntwortenLöschen
  3. Ich lese gerne hier über Deinen Tag und wie Du ihn meisterst.
    Herzliche Grüße
    Barbara.

    AntwortenLöschen
  4. Ja das kenne ich auch. Ich habe 4 Jungs und nur einer von ihnen konnte sich hingebungsvoll selbst beschäftigen, stundenlang. Die anderen brauchten immer das Gegenüber. Auch die Geschwister waren gut dafür, natürlich. Aber bei Mama da wußten sie instinktiv, die kann man vielleicht doch rumkriegen, wenn man Langweile hat und sie macht dann was...
    ich denke, so wie ihr kommuniziert als Familie, kann fersehen keinen Schaden anrichten ;-)
    Wünsch euch, dass sich das Wetter endlich, endlich bessert, jedenfalls ist das Schlechte jetzt auch bei uns angekommen...

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Elisabeth,
    manches, was du von Robert schreibst, ist bei uns ähnlich.

    Junior sitzt auch die meiste Zeit des Tages vor der Fernsehkiste. Lesen kann er ja auch fast nicht. Auch wenn er bereits 24 J. ist, schaut er für sein Leben gern Trickfilme wie "Benjamin Blümchen", die "Schlümpfe", aber auch Tierfilme.

    Seine meiste Bildung hat er aus dem Fernsehen. Das war damals in der Schule immer lustig. Vor allem in Chemie und Physik versuchte er der Lehrerin sehr oft zu erklären (ich war ja als "Dolmetscherin" dabei), dass er das alles schon vom Peter Lustig wüsste.

    Im Moment ist er ja so erkältet, dass wir überhaupt nicht rauskönnen. Der Elektrorollstuhl säuft bei solchem Wetter gerne mal ab und fährt dann nicht mehr.

    Zum Glück hat Junior gelernt, mit den Fingern zu häkeln. So sitzt er schon seit Tagen und verarbeitet dicke Wolle zu langen Schnüren.

    Ich glaub, ich schreibe mal einen Blogeintrag darüber.

    Liebe Grüße aus dem elsieland

    AntwortenLöschen
  6. So anders und doch so gleich. Auch bei uns ist es schwer, Saskia zu beschäftigen, wenn es tagelang Dauerregen gibt. Dummerweise interessiert sie sich für Fernsehen nicht die Bohne. Das ist manchmal sehr anstrengend, denn alleine spielen geht eben auch nicht. Vorlesen mag sie tagsüber auch nur selten und manchmal habe ich den Eindruck, sie steht sich selbst im Weg und alles ist falsch.

    Gestern mussten wir noch raus - trotz Regen, es war nicht weit, also gingen wir ohne Rollstuhl. Der beste Ehemann von allen war sehr skeptisch. Immerhin ließ sich Saskia dann mit neuen Gummistiefeln und der Erlaubnis, in die größten Pfützen zu patschen, voran locken. Auf dem Rückweg wieder Streik .. "Guck mal, da ist noch eine große Pfütze, kannst du so reintreten, dass es spritzt?" - dann ging es wieder ein Stück weiter.

    AntwortenLöschen
  7. Die meisten der N24-Dokus finde ich auch kurzweilig. Allerdings sind manche oder viele schon älter, wie ich mal erfahren hab, als ich über Twitter über die gerade gezeigten 10 gefährlichsten Flughäfen der Welt (von denen meine Eltern zwei kennen!) berichtete.

    Ich schätze, manche Trickfilme würde ich hin und wieder auch gucken, Disney-Klassiker, klar, Anime sowieso ... die neueren Zeichentrickserien sind dagegen nicht mein Fall.

    Was das Rausgehen angeht: so entspannt wie der Robert war ich als Kind und Jugendliche sicher nicht, ich bin lieber bockig geblieben. :-(

    AntwortenLöschen
  8. ....die alte dampflock. :)
    ich musste gerade schmunzeln.
    ich ziehe immer wieder still und leise den hut vor eurer geduld und courage. ja, ich weiß - es ist selbstverständlich, es ist euer kind, es ist anstrengend manchmal, fordernd. ich weiß das. aber ich finde, es muss auch gesagt werden, dass ihr WUNDERBAR seid. alle miteinander. als familie, als einheit. als geborgenheitsgeber. und wie.

    nora

    AntwortenLöschen