Samstag, 7. April 2018

Drama im Supermarkt




Wir haben (natürlich) unsere Hasen nicht und nie zu Ostern gegessen. Gar nicht ...

Ich war mit Robert einkaufen.
Er läuft voraus und so wenig er liest, das hat er dann doch gelesen.

Kaninchen im Angebot!

Bis ich es bemerkte schrie er schon eine Verkäuferin an.
Er war ausser sich, dass dort Hasen geschlachtet im Kühlregal liegen.

Ich konnte nichts mehr retten.
Er war so sehr erschüttert, dass er schimpfte, weinte und auch böse zu den Mitarbeitern wurde.
Sie waren irgendwann zu viert.


Robert verlangte, dass die Hasen aus dem Angebot müssen.....Sofort.
Er wollte alle da raustun.....
Er ist mittlerweile ein bisserl grösser als ich. Da geht nichts mehr mit:
Ich schnapp ihn mir und trag ihn aus dem Supermarkt.

Es wurde immer schwieriger, denn andere Kunden mischten sich ein. Manche waren auf Roberts Seite.

Ich fand den Mut laut zu sagen:
"Schluss jetzt! Er ist Autist, er versteht das alles gar nicht! Die vielen mitredenden Menschen, das Supermarktpersonal, das für mich sehr unverschämt wirkt, ist jetzt auch ganz ruhig! SOFORT!"

Es hat irgendwie genutzt.
Sie dachten wohl, auch ich bin nicht ganz .... was weiss ich....
Wir hatten ein paar Sekunden in denen ich Robert ins Ohr flüsterte: "Lass uns bitte hier rausgehen. Und dann kümmere ich mich später. Irgendwie Robert!"
Er ging mit. In einer traurigen Stimmung, die vor der Tür sofort wieder ins wirklich aggressive umschlug.
Im Auto sagte ich ihm ständig, dass ich schau was ich machen kann......

Ich musste allein nochmal dort hin. Irgendwo stand mein Einkaufswagen... mit meinem Korb drin.
Das Personal hat verschieden reagiert.
Nur eine ältere Kassiererin war verständnisvoll.
Ein junger Herr, der was zu sagen hatte, ist der Meinung, dass ich am besten nie mehr mit dem jungen Mann dort einkaufen soll. Denn das geht zu weit. Das war reif für eine Anzeige gegen Robert.... meinte er.
Ich muss nicht mehr dahin.
Ich war eh selten dort. Ich mag diese Discounter nicht.

Wieder zu Hause ein grössere Aufgabe.

Robert weiss nun, dass ich nicht verhindern kann, dass Hasen, Schweine, Kühe, Wild etc. verkauft werden... zum Essen für Menschen.
Wir haben erklärt und erklärt.
Ein bisserl war es ihm klar, und das grosse, gelbe "Mc" half auch mit. Denn ... da mag er ja immerwieder hin. Und er isst dann keinen Salat. Burger und Nuggets mag er sehr.

Es war wohl der Anblick und das Angebotsschild.
Der unvorbereitete Moment.
So ausgetickt ist er in der Öffentlichkeit noch nie.
Ich kann ihm nun nur immerwieder sagen, dass es so ist in Supermärkten und Metzgereien.
Auch wenn Wiener Würstel kein Fell haben sind sie von Tieren!

ABER bitte doch die Osterhasen nicht Mama!...kam dann von Robert

oh jeh, oh jeh .....

8 Kommentare:

  1. Liebe Elisabeth,
    ich bewundere mal wieder deine Nervenkraft, die du in solchen Situationen ja echt hast. Und ein bisschen verstehen kann ich Robert ja. Nur, dass er das dann so heftig ausführt, ist schon anstrengend. Gut, dass du gesagt hast, dass er Autist ist. Das war wohl die fehlende Erklärung!
    Oh Mann, ihr macht was mit.

    Und natürlich bleiben wir in Kontakt, Elisabeth!
    Ich sollte dir eh mal wieder eine email schreiben!

    Ganz liebe Grüße
    Gine

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  2. Liebe Elisabeth, das sind wirklich Situationen, um die ich Dich nicht beneide. Das stelle ich mir sehr schwer vor.
    Ich kann Robert verstehen, denn ich esse selbst kein Fleisch und bin schon manchmal auch entsetzt, auf welche Weise es angepriesen wird, und ich glaube, das ist für Robert sehr schwer zu akzeptieren, er hat so ein grosses Herz und ist sehr mitfühlend.
    Herzliche Grüsse und einen schönen Sonntag,
    Susanne

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  3. Wow, liebe Elisabeth Du hast in meinen Augen nicht nur Nerven wie Drahtseile sondern auch souverän gut reagiert! Ich beneide Dich nicht und denke, dass solche nicht voraussehbaren Situationen bestimmt trotzdem nicht unbedingt an der Tagesordnung sind. Grässlich finde ich jedoch das Verhalten der Supermarktangestellten. Und keineswegs professionell.

    Solche Situationen sind üblich... Denn - auch wenn es absolut kein Trost darstellt - der Ottonormalbürger benimmt sich oft genug ebenfalls äußerst "merkwürdig", wie beispielsweise gestern erst unsere Nachbarin. Die wohlgemerkt keine Autistin ist.

    Im Übrigen finde ich die Reaktion von Robert mutig, sich für seine Einstellung hinzustellen und es kundzutun. Freilich ist Robert Autist und fühlt noch schneller anders - ich kann es nur im geringen Umfang erahnen. Insgeheim gebe ich ihm uneingeschränkt recht, dass viel zu viele Tiere unnötig geschlachtet werden.

    Ich hoffe, Du konntest Dich wieder fangen und ich wünsche Dir und Deiner Familie nun einen angenehmen Sonntag und sende herzliche Grüßle, Heidrun

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  4. Robert hat schon immer ein Gefühl und ein "Händchen" für Tiere und das beweist er immer wieder. Eine heftige Reaktion von ihm , aber er hat sooooo recht !!! Wir, die wir ebenso empfinden, sind dazu zu feige!
    Mir graust es seit Tagen schon wieder , wenn ich höre: Grillsaison.
    Da wird Fleisch in Massen konsumiert, ohne dass sich über den Leidensweg der Tiere Gedanken gemacht wird.
    Natürlich ist es für Dich schwer, mit so einer Situation umzugehen. Darum hast Du wiedermal meine Beunderung/vollen Respekt. Die Reaktion des Marktleiters, oder was auch immer, finde ich sch....

    Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag !

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  5. Oh Mann, ELisabeth! Mir fehlen die Worte...schließe mich den anderen Kommentaren an und alles in Allem muss man sagen, dass es viel viel zu wenig Mitgefühl gibt. Vielleicht kommt der eine oder andere durch solche Vorfälle insgeheim zum nachdenken, dann war es nicht umsonst...
    Liebe Grüße an euch beide
    ELisabeth

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  6. Hallo liebe Elisabeth!
    Ich kann mich auch den anderen Kommentaren nur anschließen........
    Und dann muss ich mich für meine späte Rückmeldung entschuldigen. Ich freu mich mega, dass das Geschenk dem Robert so gefallen hat. Der lieben Susanne wünsch ich weiterhin noch ganz viel Spaß beim Schreiben!
    Und dir liebe Elisabeth wünsche ich noch einen tollen Abend und morgen einen genialen Wochenstart!
    Ganz liebe Grüße
    Kathi

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  7. Du hast super reagiert liebe Elisabeth. Wie soll man es sonst anders erklären? Es ist bestimmt sehr schwierig, Robert das zu vermitteln.

    Liebe Grüße Sabine

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  8. Eine schwere Situation.

    Mehr geht grad nicht zu schreiben.
    Aber ich lese hier weiterhin!

    ahoi
    Oona

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