Mittwoch, 1. April 2015

Der *A*P*R*I*L* fängt gut an ....


fast ohne Wind mit Sonnenschein.
Kalt und schneebedeckt.
So kennt man ihn, den April, oder?

Ich hoffe, dass Ihr den letzten Tag im März 2015 gut überstanden habt. Es war schlimm hier. Ein Sturm der uns gezeigt hat was die NATUR zu bieten hat.

Wir haben keine grösseren Schäden. Der Grosse sass im Zug fest, stundenlang. Für ihn war es auszuhalten. Schlimmer war es für die Kinder im Zug. Draussen tobt der Sturm, Bäume kippen um, eine zeitlang gar keine Infos ... Die Kinder bekamen Angst.
Michael brauchte für die Heimfahrt von München über drei Stunden. Nach einem langen Arbeitstag macht das fertig, er kam hier an und lag im nächsten Moment auf dem Sofa ... eingeschlafen.

Robert war nicht begeistert, dass die Tagesstätte trotz des Sturms einen Ausflug machte. "Ich hab mich schon gefreut auf die Schokoladenfabrik, aber im Bus hab ich schnell geschlafen, damit ich die Angst vor dem Sturm nicht sehe!"
Hm, ich muss zugeben, dass ich im nachhinein froh war nicht gewusst zu haben, dass sie dort hin fahren. Wir sind davon ausgegangen, dass sie in der HPT gut aufgehoben sind. Gut, nichts passiert! Die Tochter fand es sehr leichtsinnig mit einem Bus voller Kinder durch die Gegend zu fahren wenn ringsrum Bäume kippen, Autos von der Strasse gefegt werden. Im Radio hiess es ständig, dass man Wege nach draussen vermeiden soll. Vielleicht haben sie nicht Radio gehört bevor sie losfuhren .... vorbei, es ging gut!

Ja, wir haben gestern die Doku auf ARTE angeschaut. Und festgestellt ... das es uns nicht mehr den Boden unter den Füssen wegzieht in Roberts Zukunft zu blicken. Wir wissen nun schon länger, dass es nicht einfach wird, dass die Möglichkeiten klein sind und nicht angemessen. Wir suchen nach eigenen Wegen und werden sie auch finden! Beeindruckend wie Schweden die behinderten Menschen mittendrin mitleben lässt.
Deutschland ist erst am Anfang dieses Weges ....

So, nun Schluss für heute hier. Robert ist wieder in der Tagesstätte, ich hab einiges zu tun bevor er dann auch "Ferien zu Hause" hat. Heute morgen hat er gemeckert, weil:  "Ja, ja, bloss weil ich behindert bin MUSS ich zu allen Behinderten gestopft werden, damit ihr Eure Ruhe habt. Einkaufen willst Du; Mama? Ich kann das auch und wenn Du mich erinnerst bin ich sogar nicht schlimm dabei!"

So weit ich mich erinnere ist er immer schlimm beim Einkaufen. anstrengnd, laut, störend, meckernd.
Ich hab noch anderes zu tun und deshalb hält sich mein schlechtes Gewissen in Grenzen, dass er in der Ferienbetreuung der Tagesstätte ist.
"Rabenmama, Du wirst die Rache noch spüren, das sag ich Dir ...... Mama, sind Raben echt keine guten Mütter?!"
Da dürft Ihr Euch aussuchen wie Ihr beim Frühstück damit umgehen würdet. So schlimme Sätze haut einem das Kind um die Ohren.
Ich hab tief Luft geholt, durfte ihn umarmen und hab ihn ins Ohr geflüsert, wie gemein ich es finde, dass Raben so beschimpft werden. Und ... wie lieb ich ihn habe konnte ich ihn auch noch sagen. Dann: "Mama, frühstücken wir schnell fertig, mein Bus kommt gleich, wir haben in der Tagesstätte zu tun!"



9 Kommentare:

  1. Leider habe ich diese Sendung verpaßt. da wir früh zu Bett gehen ist alles nach 22 Uhr nicht mehr im Blickwinkel. Auch ohne es gesehen zu haben kann ich mir vorstellen, daß es in anderen Ländern auch anders geht. Es war in Schweden? Die sind doch alle viel lockerer als wir. Bei uns strotz alles vor Gesetzen und Bestimmungen, aber besser wird es nicht. Da kann so ein Kind froh sein solche Eltern wie ihr zu haben, mit starken Nerven und immer wieder Ideen Situationen zu meistern.

    Habt schöne Ostertage
    liebe Grüße
    Brigitte

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  2. Zum Glück ist alles gut ausgegangen. ♥
    Und ja, nach allem, was ich bisher bei Dir so gelesen habe, bist Du wirklich eine Rabenmutter. Denn Rabenmütter sind nicht nur sehr intelligent, sondern betreiben auch eine intensive Brutpflege. Sie sind wahrlich Vorzeigemütter! Gilt übrigens auch für Rabenväter. ;0)
    Also, Du Rabenmutter, bleib, wie Du bist, denn genau so bist Du goldrichtig. ♥♥♥

    Alles Liebe,
    Sonja

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  3. Ich habe (über deinen Link) gestern abend noch den ganzen Dokufilm angeschaut und jetzt eine leise (!) Ahnung von den Sorgen, die euch begleiten und umtreiben. Es gab mir sehr zu denken, wie der Asperger-Mann mit Doktortitel intellektuell seine soziale Behinderung erkennen und beschreiben kann, ohne natürlich etwas an seinem Erleben und Verhalten ändern zu können. Das muss schwer sein, und es ist sicher das Allerwichtigste für ihn, dass er so sein darf wie er ist, ohne deshalb abgelehnt zu werden. Aber er ist wohl aufgrund seiner Intelligenz und Sprachfähigkeit auch sowas wie ein "Vorzeigeautist", die meisten "besonders gewöhnlichen" dürften es schwerer haben mit ihren Mitmenschen und diese mit ihnen.
    Zu der von dir beschriebenen Frühstücksszene kam mir der Gedanke: auch ein nicht behindertes temperamentvolles Kind beschimpft einen ja manchmal heftig, wenn seine Wünsche und Vorstellungen nicht berücksichtigt werden können. Das ist schwer auszuhalten, aber mir ist es immer noch lieber, das Kind reagiert sich auf diese Weise ab und ist dann innerlich frei, die Situation zu akzeptieren, als dass es wirklich traurig und verletzt wäre und das nicht herauslassen könnte. (Das entspricht auch meinem Temperament, mein Mann hat mit Wut viel mehr Probleme und zieht sich dann zurück).
    Kommt gut durch die Woche!
    Brigitte

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  4. Liebe Elisabeth, ja der Sturm war heftig, was der Niklas alles weggeputzt hat, schlimm.
    Ich hoffe, dass mein Kommentar durchkommt.
    Die Doku auf Arte war echt gut.
    Wie süß, dass du Robert doch mal ablenken konntest.
    deine Bärbel

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  5. ich hab den Film auch gesehen - zufällig, einfach durch die Programme gezappt und sehr interessiert zugeschaut.

    Elisabeth, hab kein schlechtes Gewissen, wenn du auch mal nach dir schaust. denn letztlich hilfst du damit auch Robert, wenn du dafür sorgst, dass du mit deinen Kräften haushaltest.

    bei dem film gestern ist mir klargeworden, wie gut es für Robert ist, in einer Familie wie der euren großzuwerden. so viele Geschwister, auch wesentlich ältere, da wird sich immer einer finden, der ihn "betreut", wenn die Eltern das nicht mehr so gut können wie jetzt. der vater, selbstständiger Handwerker, kann ihm vielleicht auch als Helfer den Arbeitsplatz geben, den er gut findet. eine liebe dazu hat Robert ja. oder das aufwachsen auf dem land, auf einem Bauernhof. vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit, dass er in dieser Richtung eine Beschäftigung findet bei Menschen, die ihn so annehmen, wie er ist.

    Elisabeth, du bist das genaue Gegenteil von dem, was man gemeinhin unter Rabenmutter versteht! Aber das weißt du ja!!

    Liebe Grüße von Leni

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  6. Liebe Elisabeth,
    man kann nur hoffen, dass es auch in Deutschland immer besser wird. Ansätze sind da - aber dabei darf es nicht bleiben.
    Ich finde es auch unverantwortlich, dass man mit den Kindern fortgefahren sind.
    Ja - es ist ja gutgegangen.
    Einen schönen Abend wünscht Dir
    Irmi

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  7. Hier ist es auch so extrem wechselhaft und bin froh dass Ferien sind.
    Dieses Wetter macht einen Dankbar für Heizung, Haus und warmen Tee!
    Liebe Grüße!

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  8. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben. so kannst du jedenfalls Kraft tanken. Deutschland hinkt in vielen Sachen hinterher. Auch mit der Schulbildung.
    Der Sturm hat hier auch einige Schäden hinterlassen. Gott sei Dank sind wir nicht persönlich betroffen.

    Trotzdem unverantwortlich, mit Kindern los zu fahren.

    LG Sabine

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  9. Raben sind sehr liebevolle Eltern.

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