Mittwoch, 30. Juli 2014

Katze in Not


Robert hat in Handarbeit eine Katze gestrickt. Und die hat er mir geschenkt! Mit diesen Worten:
"Mama, die Katze war schon auf der Intensivstation, weil ich hab aus Versehen beim zusammennähen Löcher reingestrickt! Aber meine Handarbeitslehrerin konnte sie retten! Nun ist sie nicht mehr in Not, Du darfst sie haben!"
Ich weiss nicht wie er die Katze getrickt hat, seine Erklärungen sind uns nicht ganz verständlich. Und da ja nun Ferien sind, kann ich erst im neuen Schuljahr bei der Handarbeitslehrerin nachfragen, wieviel Hilfe er denn brauchte.
Robert ist auch sozusagen in Not! Das ganze Gesicht ist geschwollen. Ein Gerstenkorn am rechten Auge, Mückenstiche auf der Stirn, am Ohr und sonst noch wo. Das macht ihn ganz "narrisch", so schimpft er ständig. Sowas will er nicht .....

Der Rucksack!
Das ist seltsam, ich erzähl Euch warum.
Ich habe ihn also ausgemistet, nach der Fischduftgeschichte ... und wie immer passiert: NICHTS!
"Robert, ich musste Deinen Rucksack ausräumen und einiges wegwerfen, weil da war viel kaputtes drinnen und auch Reste von der Krabbe. Und das geht nicht, weil .... !"
"Ist gut Mama! Darf ich mal wieder so Garnelen essen?"
Susanne: "Das waren keine Garnelen!"
Und dann passiert es. Da kann er sich aufregen, schreien, sich gar nicht mehr beruhigen. Nur weil Susanne sagte, dass es keine Garnelen waren.
Der Rucksack ... wurde schon wieder benutzt, als ob nichts gewesen wäre ....
Solche Situationen gibt es öfter, wir Eltern schauen dann immer sehr komisch. Weil wir's nicht verstehen, was da in seinen Kopf vorgeht .... die anderen Kinder hätten ähnlich reagiert wie in Euren Erzählungen ....(nur da räumen wir ja gar nicht in den Sachen rum. Da kommt das Kommando: "Ausräumen, und zwar schnell!"
:-)


Und nun nochmal zur "Katze in Not" und warum ich gestern gar nicht hier war:
Der Chippie war wie jeden Morgen gleich nach dem Aufstehen draussen im grossen Garten.
Keine 10 Minuten später lag er verletzt vor der Haustür.
Er wurde vom Wildkater überfallen. Der Wildkater lebt schon länger auf dem Hof und ringsherum. Wohnt scheinbar in den Ställen, frisst auch immerwieder Mietzes Futter mit  (der Hausherr hier füttert im Stall)
Der Wildkater faucht auch uns und die Kinder an. Ja, auch die Menschen, die ihm das Futter hinstellen. Der Mietz ist sehr ruhig, wie ich Euch ja schon erzählte ... aber wenn er "im Kampf" mit dem Wildkater ist, dann kann er sich verteidigen. Das haben wir schon öfter mit Schrecken erlebt.
Das kann Chippie nicht. Er ist ziemlich klein und dünn. Er hat mit seinen beiden Katzenfreunden zusammengelebt, die mochten sich ja alle drei sehr. Er hatte in der Nachbarschaft vorher nur Katzen um sich die mit ihm gespielt haben ....
Und als wir hier hergezogen sind war der Mietz auch ganz schnell sein Freund.
Und nun wohnt hier also ein wilder Kater. Wir haben es gehört gestern morgen, doch bis ich rausgelaufen bin lag Chippie schon da ....
Bisswunden, eine auch in die vordere Schulter.
Nun ist er wieder voller Schmerzmittel, muss nocheinmal Antibiotika nehmen. Der arme kleine Chippie!
Er hat nachts viel geweint.
Was tun wir nun?
Die Tierärztin sagte, wir sollen die wilde Katze einfangen. Das wird uns nicht gelingen. Die ist eine Überlebenskämpferin .... schon immer allein draussen unterwegs.
Mit Wasser verscheuchen..... Neeee, geht auch nicht. Das ist riesig hier .... bis wir den wilden Kater entdecken ist er auch schon wieder weg ...
Hausbesitzerin und Sohn sind der Meinung, dass der Wilde nun sein Revier hier gegen Chippie verteidigt, und das würde wohl für Chippie sehr schlimm ausgehen können.... sie überlegen mit dem Jäger Kontakt aufzunehmen, weil in der nächsten Nachbarschaft eine tote Katze gefunden wurde ... auch mit Kampfspuren....Wir wissen übrigens alle nicht ob es ein Kater oder Kätzin ist, jeder von uns Grossen sieht das anders ...
Und so ist Aufregung pur im Hause hier. Angst ums Katerchen, dass er wieder ganz gesund wird.
Auch ein bisserl Angst um den Wilden, denn eigentlich ist er wunderschön und hat in seinem Leben ja auch nie jemanden gehabt der sich mal um ihn  sorgte .....

So fingen die Ferien hier an ....
ich berichte wie es weitergeht!


Wer Ideen hat um wilde Kampf-Mietzen zu zähmen ... bitte sagt sie uns. Es ist Ernst hier.

17 Kommentare:

  1. HM, also die Idee mit dem Jäger ist gut, es sei den, er sieht das auch so !, unserer täte da sicher nix dagegen....leider !
    Aber das ist auf dem Land wirklich so, das Problem gibts hier auch, der stärkere gewinnt, leider, unserem Moritz fehlt sogar schon ein Stückle vom Ohr, aber das ist ein starker Kater...

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Elisabeth, es gibt aber auch keinen Tag wo Holland nicht in Not ist. Das beste ist, Ihr fangt das Tier und setzt es kilometerweit aus. Sonst habt Ihr nie Ruhe. Das ist ja nicht Böses. Aber wenn das Tier die Erwachsenenauch anmacht, kann das gefährlich werden. Wir hatten auch mal eine Kätzin die hat meine Tochter immer angefallen. Diese Katze war kleinwüchsig. Wir haben Sie dann auf einen Bauernhof gebracht. Die Kinder müssen das ja nicht wissen.
    Viele liebe Grüße auch an Robertchen Eva
    Schönen Ferientag.

    AntwortenLöschen
  3. Ihr habt da wirklich ein Problem! Die wilden Katzen sind sehr robust und nicht freundlich, auch nicht zu Menschen. Wenn der Jäger da hilft, dann ist es gut für Eure Tiere auf dem Hof, und auch für die Kinder.
    Einfangen stelle ich mir schwierig vor, vielleicht mir einer Falle.
    Ich wünsch Euch alles Gute für diese Geschichte und auch sonst für alles. Schöne Ferien, wie lief denn das Schuljahr, magst Du erzählen?
    liebste Grüsse
    Anke

    AntwortenLöschen
  4. Ihn erschießen zu lassen, sollte der letzte Ausweg sein, ich verstehe euch, habe selber Katzen. Bis der Chippi wieder gesund ist, dauert das einige Zeit und er wird sich nie gegen den wilden Streuner durchsetzen. Er oder sie ist sicher nicht kastriert, ich tippe auf einen Kater. Kätzinnen raufen normalerweise nicht und bekommen einige Male im Jahr Junge, das wäre aufgefallen. Gibt es bei euch einen Tierschutz in der Nähe (die Bezirksverwaltung müsste das wissen). Es gibt spezielle Katzenfallen, damit könnte man ihn einfangen und vielleicht sogar kastrieren lassen, dann ist er nicht mehr so wild. Bei uns in Österreich ist Kastrationspflicht und es gibt verschiedene Organisationen, die sich um Streuner kümmern und sie dann auch kastrieren lassen, auf Staatskosten sozusagen. Vielleicht gibt es eine friedliche Lösung, ich wäre sehr dafür. In erster Linie ist aber Chippi zu schützen, er ist ein friedlicher Hauskater und das mit dem Revier verteidigen würde ihm sicher nicht im Traum einfallen. Bei den Katzen ist es halt immer so, wer als erster da ist, der verteidigt und wenn nicht kastriert, umso heftiger.

    Liebe Grüße und hoffentlich habt ihr schöne Ferien! Klaudia

    AntwortenLöschen
  5. Hm..ist es eine verwilderte Hauskatze oder eine Wildkatze?

    AntwortenLöschen
  6. Ich würde Chippie und Mietze erstmal nur im Haus füttern. Wenn ich die Bilder angucke, habe ich nicht den Eindruck, dass Chippie so viel kleiner ist als Mietze. Der dicke Bauch kommt bei Katern mit den Jahren, bleibt dann auch ...
    Einfangen des wilden Katers wird wohl kurzfristig nur gelingen, wenn er - getrennt von den anderen beiden - eine Portion Futter mit Betäubungsmittel erhält. Kann nur sein, dass er dann noch misstrauischer wird. Besser wäre vielleicht, Ihr würdet in der Zeit, in der er gefüttert ist, anwesend sein. Oder einer von Euch,, damit der Kater nicht überfordert ist. Nichts machen, nur anwesend sein und auch nicht vom Fauchen ins Boxhorn jagen lassen. Einfach in genug Abstand da bleiben, später vielleicht zusammen mit Chippie, aber nur in gesicherter Entfernung und mit Sperre, so dass die Kater sich nur riechen, nicht zueinander können.

    AntwortenLöschen
  7. Ach man, armer kleiner Chippi !
    Tierheim oder Tierschutzverein,ist auch mein Gedanke. Aber da haben wir und Ihr ja auch schon Erfahrungen mit gemacht. Sie hören es sich zwar an und entweder kommt: wir kümmern uns und nichts passiert (auch auf Nachfrage) oder es heißt: ja, dann müssen sie das Tier schon bringen.

    Ich weiß, das der Jäger nur in der allergrößten Not für Euch ein Ausweg ist !!! Wünsche Euch, dass Ihr vom TS Hilfe bekommt .
    LG Trautel

    AntwortenLöschen
  8. Ich fänd es schlimm, wenn so ein wildes Tier ins Tierheim kommt. Das ist größtes Leid für es. Vielleicht beim Tierschutzverein erkundigen, ob jemand mit Lebendfalle kommt und es wirklich woanders hin setzen. Bitte, bitte nicht einsperren (lassen). Im Netz gibt es auch gute Katzenforen, wo man solche Fragen stellen kann, vielleicht hat jemand eine gute, konstruktive Idee.

    LG

    AntwortenLöschen
  9. Im Tierheim würde die Streunerkatze auch elend zu grunde gehen, sie ist ja die Freiheit gewöhnt und vor allem auch die Zufütterung durch den Hausbesitzer. Katzen mögen zwar Mäuse fangen, aber lange nicht genug, dass sie sich auch davon ordentlich ernähren könnten. Die beste Lösung wäre wirklich eine Lebendfalle, kastrieren lassen und das nimmt ihm schon mal was von seiner Verteidigungslust weg. Bei uns machen das die http://verein.streunerkatzen.org

    Möglicherweise kennen die Kontakte für euch im Bayrischen Raum.

    Lg, Klaudia

    AntwortenLöschen
  10. http://www.morgenpost.de/brandenburg-aktuell/article130696431/Luckenwalde-fuehrt-Kastrationspflicht-fuer-Katzen-ein.html

    Wurde soeben auf der Streunerkatzen Seite auf Facebook gepostet!
    GLG, Klaudia

    AntwortenLöschen
  11. So einen verwilderten Kater haben wir drei Jahre durchgefüttert, wir mußten uns vor ihm mit dem Besen schützen. Besen hinhalten, Futterschale zu ihm schieben. Zum Glück hat er unseren Katzen nichts getan.
    Mit einer Falle könntet ihr ihn fangen und kastrieren lassen, vielleicht wird er dann ruhiger. Den Jäger holen wäre wirklich der letzte Ausweg, aber Chippi muß ja auch geschützt werden. Das sind Probleme, die einen nicht zur Ruhe kommen lassen, denn als Tierfreund tut einem ja auch dieser Kater leid. Ich hoffe sehr, daß ihr eine Lösung findet.
    Die gestrickte Katze ist ja toll, sowas kann Robert?

    LG
    Brigitte

    AntwortenLöschen
  12. Wenn er nicht als kleine Katze an den Menschen gewöhnt wurde, wird er Euch immer anfauchen und im Zweifelsfall kämpfen. Kastration wäre einen Versuch wert, aber richtig ruhig wie die anderen wird er nie werden. Einfangen könnt ihr ihn vielleicht mit Futter in einer Transportbox im Stall, während die anderen Katzen bei Euch drin sind?

    AntwortenLöschen
  13. P.S. Ja, die gestrickte Katze ist wirklich toll. Respekt!

    AntwortenLöschen
  14. Hallo Elisabeth,
    eine böse, verwilderte Katze habt ihr da und ein riesiges Problem!
    Den wilden Kater vom Jäger erschießen lassen, ist vielleicht keine so gute Idee. Man kann ja nicht wissen, was für eine Katze der dann erlegt, vielleicht eine Hauskatze beim Waldspaziergang? Vielleicht klappt es ja doch mit dem Einfangen, ideal wäre ein Betäubungsgewehr!
    Ich finde die gestrickte Katze total hübsch!
    LG Heidi

    AntwortenLöschen
  15. Hmm, wir hatten hier auch so einen - in der Nachbarschaft. Nachdem Noa so schwer verletzt wurde, ist sie ihm aus dem Weg gegangen - hat sich dann auch auf keinen Kampf mehr eingelassen. Das ging dann.

    Allerdings würde ich auch die Futterstellen so wählen, dass er nicht ran kann und ihm extra was geben, dann fällt ein Kampfpotential weg.

    AntwortenLöschen
  16. Die gestrickte ist ja süss!! :-)
    ...aber die andere, ist das eine wilde Hauskatze oder eine Wildkatze?
    blöde Frage, aber es gibt ja wohl noch ein paar freilebende Wildkatzen und die sind ja wohl von den Genen anders...

    AntwortenLöschen
  17. Liebe Elisabeth, das sind ja Sorgen mit diesem wilden Kater. Oha.
    Aber die Sache mit dem Rucksack, dass die so glimpflich ausgegangen ist, ist ja toll.
    Wie süß ist dieser gestrickte Kater, sehr schön, der gefällt mir.
    Da war Robert ja fleißig.
    Nicht mehr jeden Tag zum Bauernhof, das wird hart für ihn sein.
    Liebe Grüße Bärbel

    AntwortenLöschen