Samstag, 2. April 2011

Der Blick in den Himmel

Robert schaut den Tauben nach. Heute ist der Welt-Autismus-Tag. Was heisst das nun für uns, heute? Nichts! In keiner Tageszeitung, die ich kurz durchgeblättert habe wird auch nur irgendetwas erwähnt. Es wird nicht aufgeklärt. Es ist kein Thema. In München ist eine einzige Veranstaltung. Ein Tag im Bildungszentrum. Das haben wir zu spät erfahren, da war die Anmeldungsfrist vorbei ... und so wirklich das Richtige ist es auch nicht. Für ein Kind sowieso nicht. Robert ist heute und morgen in der Einrichtung. Und dieser Satz ist sein Wort für den Welt-Autismus-Tag. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Robert, warum hast Du zum Nachbarn gesagt "Auf Wiedersehen, ich bin bis morgen bei einem Freund!" !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! "Weil ich mich schäme wenn er weiss, dass ich behindert bin. Der muss das mit der Epilepsie und dem Autismus und der vielen Medizin nicht wissen. Mama, bitte verrate es nicht!" !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wir haben eine schöne Autofahrt hinter uns. Er ist gerne dort heute im Garten bei den Kindern. Ich konnte viel mit ihm sprechen. Beim Autofahren hört er zu und spricht mit mir, und bleibt bei dem Thema. ABER! Er bleibt bei der Aussage. Die Betreuerin, die ihn "übernommen" hat:"Er ist so gscheit und spürt das Alles. Er hat schon eine Barriere zu den "normalen" Menschen aufgebaut!" Ich bin traurig heimgefahren und habe eine neuen Aufgabe. Der Robert-Papa hat schon Ideen. "Wir werden ihm die normalen Menschen erklären. Jeden Tag einen anderen. Wir werden ihm zeigen, was doch auch einige für einen Vogel haben! Wir werden ihm tief erklären und aufzeigen, wieviele ihn mögen und seine Behinderungen "gar nicht schlimm" finden." DU weisst schon, für wen das Bild mit der Kirschblüte ist, oder? Für Euch alle und für jemand mir sehr lieben ganz besonders! °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Wir sind draussen! Mutig auf der Terasse! Suchbild! Was ist das? Ja, schon auch Gras ... und was noch? Die Jule! Seht Ihr auf dem oberen Bild ihre Ohren über dem Gras?
Nichts Neues aus dem Krankenhaus. Die Zeit wird es zeigen.

(Blogger lässt mich keine Absätze mehr machen. War so gedacht oben bei denAusrufezeichen. Weiss nicht warum)

11 Kommentare:

  1. Lieber Robert,
    ich finde dich gar nicht behindert.
    Du bist eine eigenständige Persönlichkeit mit einer Spezialbegabung.

    Ganz berühmte Menschen wie z.B. Albert Einstein sind auch Autisten.
    Die sind aufgelistet unter
    http://www.psychotherapiepraxis.at/artikel/asperger/asperger.phtml

    Ich finde es ganz toll, das alle Menschen unterschiedlich sind.

    Lieben Gruß,
    Judith

    AntwortenLöschen
  2. Lieber Robert,
    du musst Dich nicht schämen. Du bist Du - und wer Dich mag, nimmt dich so an - genau so wie du bist.
    Liebe Grüße von der
    Irmi, der vom Neckarstrand

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Elisabeth,

    sieh mal hier was ich auf einem Blog gefunden habe. http://schnuckelstuebchen.blogspot.com/

    Die Judith hat darüber was geschrieben.

    Und Robert Du bist für mich genau richtig, nicht behindert, sondern eine besonders liebe Persönlichkeit, die das Herz auf dem rechten Fleck hat. Gerade diese Vielfalt macht unsere Welt erst bunt. Und jetzt muss ich mich wieder hinlegen, bin ja krank. Sonst bekomme ich auch Schimpfe.

    LG Lydia ♥♥♥

    AntwortenLöschen
  4. Wenn ich an Jonathans Zukunft denke, dann freu ich mich.
    Ich freu mich auf den erwachsenen Jonathan, bin gespannt, was ihm Freude machen wird, was begeistern wird.
    Wovor ich mich fürchte, was mir mein Herz verletzten wird, eben, weil es SEIN HERZ verletzt.... das ist, wenn er sich seines "Anders-Sein" bewusst wird.
    Aber eingebettet in sein Umfeld, einbezogen in den Alltag, werden unsere Kinder besonders bleiben dürfen.
    Wir schaffen das!
    Michl, so viel Zuversicht, ich danke Dir, ich danke meinem Mann.
    Ihr seid uns Lebens-Partner.

    AntwortenLöschen
  5. Ich weiss was Robert meint. Ich habe auch in dem Alter 10 Jahre gemerkt, dass ich nicht gut bin für viele Menschen.
    Ich finde auch, dass es sehr weh tut, wenn man so böse Sachen erlebt. Das passiert aber immerweiter.
    Heute war hier auch eine Ameise und noch viele
    Martin

    AntwortenLöschen
  6. Lieber Robert,
    gibt es überhaupt "behinderte" Menschen? Was heißt das schon? Jeder Mensch ist einzigartig, genau wie du.
    LG Sabine

    AntwortenLöschen
  7. Lieber Robert,
    ich möchte dir jetzt so viel sagen bin aber total im Stress und finde nicht die richtigen Worte. Drum sage ich nur: ich finde du bist ein ganz toller, ganz besonders lieber und sehr kluger Bub mit zwei Zahlen.
    Liebe Grüße
    Ursel

    AntwortenLöschen
  8. Das macht mich traurig... Ihr seid so einfühlsam und offen, glaube ich, mit dem Thema Authismus... und trotzdem ist Robert schon an dem Punkt angelangt, wo er all das verstecken möchte... Ich sehe das immer wieder: wie hart die Welt gegen "andere" ist... Mein Junge ist ein Wildfang, impulsiv und manchmal schwer zu bändigen in seiner Wut, seiner Langeweile, aber auch in seiner Freude, Begeisterung und Zuneigung. Er ist "normal", also, "gesund", aber auch er eckt so oft an, weil er auffällt manchmal mit seiner ganz eigenen Art, weil er lauter ist, schneller, berührungsbedürftiger... Bis jetzt fühlt er das nicht, glaube ich, oder es ist ihm egal. Und vielleicht wächst sich das auch aus und er wird ruhiger, innerlich wie äusserlich. Oder lernt, seine Kraft und Ehrlichkeit zu nutzen. Wer weiss... Was ich aber merke, ist, dass einem das hernimmt, diese ständige Hab-Acht-Stellung in der Angst vor negativen Reaktionen auf so ein Kind. Und das, wo er doch nur ein "ganz normales Kind" ist...
    Lieber Robert, ich glaube, du machst deinen Weg. Schon oft habe ich geschmunzelt aber auch ehrlich gestaunt über die Worte, die deine Mama von dir hier aufgeschrieben hat. Du bist ein Mensch. Ich auch. Wir alle. Und darum sind wir uns alle ähnlich. Mit unseren Verschiedenheiten. Du bist in Ordnung so, wie du bist!
    Bora

    AntwortenLöschen
  9. Hm... ich lese den Eintrag und werde traurig. Natürlich kann man versuchen zu sagen, dieses und jenes ist in Ordnung. Aber wenn ein Menschenkind das Gefühl hat nicht in Ordnung zu sein, dann ist das erst einmal so und traurig. Das tut weh. Das Gefühl und das Wissen etwas anders zu sein ist schmerzlich.

    Dabei geht es uns allen ja so, daß wir immer wieder Momente haben, wo wir meinen anders sein zu müssen. Sollten anders sein. Anders handeln.
    Aber wir alle sind so, wie wir sind.

    Wir können gar nicht anders sein.

    Ein authistischer Mensch zu sein und an Epilepsie zu leiden und Medikamente nehmen zu müssen ist schon schwer. Das ist klar.

    Ich erzähle auch oft nicht, dass ich chronsich krank bin und vieles nicht mehr machen kann, was man von einer mit 42 Jahren und vöiig gesund aussehenden Frau erwartet. Möchte kein Mitleid, keine schiefen Blicke und so.

    Ich jedenfalls mag Robert wirklich sehr gern.

    Herzlichst
    Oona

    AntwortenLöschen
  10. In einem Skolioseforum las ich mal von einer 5jährigen Korsett-Trägerin, die sehr gut über ihre Situation und die notwendige Therapie Bescheid wußte. (Derjenige, der das schrieb, ist selbst betroffen und war vermutlich schon ein wenig geschockt.)
    Ich glaube, besondere Kinder mit normaler Intelligenz werden immer schneller "erwachsen", was den Umgang mit ihrer "Störung" angeht, als man als Erwachsener erwartet oder ihnen zumuten möchte.

    Ich hoffe, die Ameisen sind außerhalb Eures Hauses geblieben. Ich verwende Natron lieber zum Backen als zum Vertreiben unangemeldeter Gäste. ;)

    AntwortenLöschen
  11. Wenn ich erst neu bei Euch lesen würde käme mir gar nicht der Gedanke dass Robert anders ist als andere Kinder. Ich staune immer wieder über ihn und wie er sich ausdrücken kann, bei vielen Gelegenheiten.
    Lieber Robert, bist gut so wie Du bist und es gibt viele Leute die Dich mögen. Ich gehöre auch dazu.

    Liebe Elisabeth, ich hoffe mit der Patentante geht es aufwärts.
    Wenn es einem geliebten Menschen nicht gut geht, egal welches Alter er hat, ist das wie ein böser Traum. Man wünscht sich nur einfach aufzuwachen und es ist ganz schwer sich an irgendwas zu freuen. Ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst.
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und dass die Tante wieder gesund wird!

    Herzliche Grüße
    Sommersprosse

    AntwortenLöschen