Mittwoch, 23. März 2011

Schatten zeigen sich im Sonnenlicht

Wunderschöne Frühlingstage. Sonne, etwas Wärme, Helligkeit.
Eigentlich zum aufblühen, aufleben, Gute-Laune-haben.
Sonnenlicht wirft Schatten.
Nehm ich alles zu schwer? Ist es zu schwer? Keine guten Tage, überhaupt nicht.
Themen, die ich hier lang nicht mehr erwähnt habe. Menschen, die mich baten, nichts davon im Blog zu lesen.....
Nicht zu lesen, dass Tag für Tag verschiedene Busfahrer + Busbegleiter vor der Türe stehen ... um ein autistisches Kind abzuholen. Das Kind sollte Strukturen haben, reagiert auf Veränderungen sehr negativ.
Morgen für Morgen Veränderungen von der seltsamsten Sorte! Schreien, Toben, Bösewerden (ganz neue Züge an dem Kind!) .... dann wird sich über das Kind beschwert, gedroht, es nicht mehr zu befördern ....
Das Kind schläft auf der Heimfahrt eine volle Stunden, ist um 17 Uhr putzmunter ausgeschlafen. Und wenn das Kind mit Jacke und Mütze schläft ... wenn interessiert das denn? Bequem für zwei Erwachsene, die das Kind (und andere) begleiten....schlafende Kinder reden nicht, schreien nicht, stören nicht, zeigen der Welt nicht, dass sie "anders sind"....
Schule .... hm, 5 Kinder in der Schulzeit begleitet. Mit Freude, mit Neugierde, mit lustigen Erlebnissen, mit "ach die Ferien sind vorbei, ich freu mich, alle wiederzusehen".... mit Schulfeiern die Spass machten, mit leuchtenden Kinderaugen bei Aufführungen.
Das autistische Kind?
Mag nicht zur Schule, weint viel, macht alles falsch, ärgert sehr viele Menschen den ganzen Tag .... ist laut, unangenehm, anstrengend, hört nicht auf die Menschen, will nicht und will nicht und will wieder nicht ..... Es ist mein Kind, dass vielen Erwachsenen auf die Nerven geht ... Tag für Tag
Ja, ich weiss, soll alles nicht ins Blog....
Warum dann trotzdem, warum dann heute, warum im Frühling?????
Weil das Kind unerklärliche Bauchschmerzen hat, weil es nicht mehr nur drei Mal in der Nacht kommt .... sondern irgendwie ständig....weil es nachts schon weint und "Mama, ich mag bei Dir bleiben"...weil wieder häufiger Anfälle kommen (das hat aber mit der Schule nichts zu tun, mit den Busfahrten....)
Nein, natürlich nicht.....wer kommt denn auf solche Ideen?
Warum das alles heute unerwünschter Weise im Blog steht....
....weil die Mama ein Drama in einer Familie mitbekommt, deren Kinder sie betreut und fassungslos danebenstehen musste.... Jugendamt? Wieso wir? Ist das wirklich so ernst... kann man die Entwicklung nicht noch abwarten....
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.... weil diese Mama schon den zweiten Frühlingstag weinend im Garten steht, sobald sich ein Sonnenstrahl auf ihre Nase verirrt....weil sie den Schatten sucht!
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.... weil diese Mama am liebsten das autistische Kind nehmen mag und weglaufen ... aber wo ist diese Welt, in der sie nicht das Gefühl hat, Ihr wird der Autismus des Kindes vorgehalten ..... Wo?
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Weil diese Mama so gerne einen anderen Beruf hätte .... denn den meisten kleinen Kindern kann eine Tagesmama gar nicht helfen ....
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Schatten zeigen sich nur im Sonnenlicht. Ich warte auf den Regen....
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Der Bub war gestern Vormittag wieder in der Uni. Er hat seine Sache sehr gut gemacht, wurde ganz fest gelobt .... er ist halt ein typischer Autist, sie sind oft so ... wurde der Mama gesagt. Aber er ist liebenswert, klug auf andere Art, er hat was.....
Die Heimweg-Fotos sind von Robert. Ich kann nur auf den letzen Uni-Fahrt-Post verweisen. Die Bilder sind fast alle gleich ....
Nur das gibt es nur einmal. Das Siegestor von unten, weil die Löwen runterschauen....


Ein Superfoto von Robert gemacht. Ich mag es so sehr. Dieser Dino ist seine Belohnung, weil er bei der Forschung ein wichtiger Teil war ....
Robert sitzt im Kindersitz, 120 Fotos gemacht ....
und dann dieses. "Mama ich glaub ich hab den Dino gut erwischt!"


Du machts ganz viel gut, Robert. Du bist nur in der falschen Welt ....
Du verstehst die Regeln hier nicht, Du kommst damit nicht klar wie Menschen sind, reagieren, verstehen, sprechen, Situationen erfassen, was sie wollen, was nicht. Was sie von Dir erwarten, das kapierst Du nicht ...
und wirst als ?????? angesehen ....



35 Kommentare:

  1. Nimm Dich einfach nur in den Arm Elisabeth, ich weiß nicht wie ich Dir helfen kann. Kann Dir nur meine Schulter zum Anlehnen anbieten und ein offenes Ohr. Wo Du mich finden kannst, weißt Du. Vielleicht hilft es zu reden.

    ganz, ganz liebe Grüße Lydia ♥♥♥

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  2. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, liebe Elisabeth...
    Herzliche Grüße

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  3. Ach Elisabeth,
    ich habe auch so ein Kind, das jeden Tag Leute ärgert.

    Jetzt wird es zurückprojeziert und MIR die Schweirigkeiten unterstellt, die sie mit meinem Kind haben.

    ICH habe aber keine.

    Laß uns unsere Kinder schnappen und uns mitten in die Sonne stellen und den besonderen Glanz unserer Kinder in der Sonne einfach ganz besonders genießen und daraus die Kraft ziehen, die wir brauchen, wenn wir wieder weinend den Schatten suchen.

    Laß Dich mal ganz dolle umarmen und drücken.

    Es ist ein ganz besonderes Posting und ganz gar nicht gewöhnlich. Ganz besonders anrührend.

    LIebe Grüße

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  4. Du sprichst mir heute mal wieder aus der Seele. Auch ich sitze zur Zeit weinend daheim und möchte mit meinem autistischen kind in eine andere Welt. Möchte, dass auch er mal glücklich und fröhlich ist- dass er so sein kann wie er ist!
    Ach, sch...
    Das Foto von den Löwen ist übrigens der Wahnsinn. Was für eine Perspektive, WOW!
    Und der Dino ist klasse, eine tolle Belohnung!
    Danke Dir für all die Worte.

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  5. Liebe Elisabeth,
    Ich kann dir garnicht sagen wie sehr mich dein heutiger Beitrag berührt!
    Das thema mit den Busfahrern....oh je....wir hatten es hier zur genüge!!
    Das Ende vom Lied: Ich fahre Aenne selber!
    Ich konnte es nicht mehr ertragen daß zwei erwachsene mein zwar schwer geistig behindertes, dafür aber mit feinsten Antennen ausgestattete Kind im Bus anfeindetetn!
    Warum?
    Ja weil sie so laut ist, sie freut sich, äussert sich, protestiert...alles in einer zugegeben lauten art, aber: auch sie möchte sich mitteilen!
    Das Gesabber, das klatschen, die Anfälle mit dem blauwerden, all das hat letztendlich dazu geführt daß ich sie nun selbst fahre!
    Das gefühl das das eigene Kind ständig nicht richtig ist...ja das hab ich phasenweise auch!
    Ich kann dir nur ganz doll wünschen, daß diese phase vorbeigeht und ihr alle den Frühling ganz und gar geniessen könnt!!!
    Ich habe gestern in einem Forum einen wunderschönen Spruch gelesen:

    Alles geben Götter, die unendlichen,
    Ihren Lieblingen ganz,
    Alle Freuden, die unendlichen,
    Alle Schmerzen, die unendlichen,
    ganz.

    Ich finde ihn sooo passend für die Situation von Eltern mit behinderten Kindern!

    Ganz liebe Grüsse
    Conny

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  6. Liebe Elisabeth,
    es ist sicherlich manchmal sehr schwer für dich. Selbst für Eltern mit "normalen" Kindern ist manchmal die Grenze des Belastbaren erreicht. Das kann nur jemand nachvollziehen, der selbst in dieser Situation ist. Deswegen kann ich hier nur sagen: Sei mal ganz doll gedrückt!
    LG Sabine

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  7. Ach, liebe Elisabeth. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Nur, lass dir das Schreiben nicht verbieten. Es ist Dein und Roberts Blog. Lasst euch drücken. LG Inge

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  8. Liebe Elisabeth,

    Du gehtst ganz toll mit der Situation um. Nimm Dir das Gedicht was ich Dir, geschickt habe dann hast Du vielleicht wieder mehr Kraft. Das mit den Busfahrern finde ich absolut unmöglich, genauso das mit dem Jugendamt. Die meinen auch nur sie haben Ahnung, der Rest der Welt neigt halt zu Übertreibungen. Es ist schlimm was Eltern ihren Kindern antun!! Es ist gut und auch sehr wichtig das Du wachsam und aufmerksam bist. Den meisten Kindern kannst Du wahrscheinlich nicht helfen, Du kannst ihnen aber für einige Stunden das Gefühl geben jemand liebenswertes zu sein.

    Sei ganz doll und lieb gedrückt!!!

    Britta

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  9. Weisst du ich habe auch einen besonderen Sohn, nicht mit gar so vielen Schwierigkeiten bedacht, aber doch, anders ist er und ich kann dich verstehen, sehr gut verstehen. Aber es nützt ja nichts irgendwie muss man weiter gehen und auf offenen Türe hoffen, immer wieder auf`s Neue.
    Liebe Grüsse, Allerleirauh

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  10. Fühl Dich einfach nur ganz lieb gedrückt!

    Ich kann Dir nicht "helfen", kann nur lesen und "zuhören".

    Ich wünschte, ich könnte Dir und Eurem Robert diese Welt zeigen, in der kein Kind stört und nervt und als unangenehm empfunden wird.

    Liebe Grüße
    Elena

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  11. Liebe Elisabeth!!
    Ich finds gut und richtig, dass Du die Probleme auch im Blog erwähnst.
    Es tut mir im Herzen weh, wenn ich lese, wie schlecht es euch geht.
    Wie schwierig sich das Leben gestaltet und welch Steine euch in den Weg gelegt werden.
    Schatz, lass die Sonne Deine Tränen trocknen,
    euer Robert ist schon richtig, genau so wie er ist.
    Ich möcht mich auf ihn einstellen, möcht mich auf jeden Menschen einstellen....niemandem eine Schablone aufdrücken.
    Ich hab euch lieb, Elisabeth.
    Ich wollt, ich könnt Dich trösten.
    Barbara

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  12. ...ich möchte dich in den Arm nehmen, liebe Elisabeth, dir ein wenig beistehen, einen Schritt weiter helfen, dir ein bißchen Kraft abgeben, denn Robert braucht dich und deine Stärke und die Kleinen ebenso...
    aber wenn du im Moment das Gefühl hast, dass alles zuviel für dich wird, dann nimm eine Auszeit, genieß den Frühling und sammle neue Kräfte -mach irgendwas, was für dich gut ist, es muss den Raum dafür geben, irgendwie.

    liebe Grüße von Birgitt

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  13. Ach Lise....

    ich hab´s heute schon mal irgendwo gesagt... ich bewundere euch.

    Ja, ihr mit euren besonderen Kindern.... Natürlich wächst man mit seinen Aufgaben, aber ihr wachst weiter...

    Halte durch, mach weiter... Die leichteren, schööneren und glücklicheren Tage kommen. Versprochen.

    Ansonsten... Kann ioch dir nur ein Ohr und eine virtuelle Schulter anbieten...

    Drück dich ganz fest.

    Mirjam

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  14. Ach liebe Elisabeth, das ist ja heute ein sehr beschwerlicher Text auf deinem Blog. Es ist ja fast immer so, nach dunkler Zeit kommt auch wieder eine helle. Dann sieht man alles ein wenig entspannter und freier.
    Ich bewundere dich sehr für dein Tun und außerdem noch als Tagesmutter zu arbeiten. Also sei gewiß,
    Morgen wird für dich die Sonne wieder scheinen!

    Ganz liebe Grüße
    ♥♥♥ Rosine

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  15. Liebe Elisabeth,

    darf ich dich mal in den Arm nehmen? Auch wenn es nur virtuell möglich ist.
    Was sind das denn nur für Fahrer? Sie müssen sich doch bewußt sein, dass sie Kinder befördern, die nicht in ein Schema passen. Und bei denen es vllt nicht ganz so einfach ist, sie um sich zu haben. Aber doch ohne, dass sie (die Kinder) was dafür können. Wenn ein Kind keine Beine hätte, würde ja auch keiner erwarten, dass es selber in den Bus steigt.
    Und andererseits: was das "Benehmen" (ich finde grade kein passenderes Wort --- oder doch) Verhalten angeht --- da gibts doch genug (normale) gesunde Kinder, deren Verhalten nicht besser (ja, ist nicht das richtige Wort - ich meine ja auch nur das was man von außen sieht) ist ---- aber deshalb, weil sie nicht gehorsam sein wollen, bzw nicht wissen was ich gehört.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

    Liebe Grüße
    Ursel

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  16. Ich weiß gerade nicht, wie ich Dir noch Mut zusprechen könnte.
    Schade, daß wir uns sozusagen verpaßt haben. Ich hatte heute einen schönen Tag in München und hätte Euch wirklich gern bei der Gelegenheit getroffen.

    Noch in meiner späten Jugendzeit war "schlaf Dich richtig aus, sonst bist Du so knatschig" ein geflügeltes Wort. Ich fand das in diesem Alter dann sehr lästig, aber ich weiß auch nicht, was meine Mutter in der Hinsicht an Sorgen mit sich herumträgt oder -trug. :(

    Von mir aus kannst Du Dir hier gern öfter die Seele freischreiben. Aber das hatte ich woanders schon erwähnt. ;)

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  17. Liebe Elisabeth,
    es tut mir leid, dass dir das Herz so schwer ist und du dich über so viele dumme Menschen ärgern musst. Ich finde ja, das geht so nicht mit den ständig wechselnden Leuten, die Robert abholen, mit dem Schlafenlassen in Jacke und voller Montur und verstehe, dass dich das ärgert - aber ich weiß leider nicht, wie sich das ändern lässt.
    Ich wünsche dir viel Kraft!

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  18. Hey, Robert,

    deine beiden Bilder sind einsame Spitze! Die Perspektive ist bei beiden einfach super!!!

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  19. Liebe Elisabeth,
    ja - ich kann Dich verstehen, das weißt Du ..... und Du weißt auch, was ich darüber denke ..... für Roberts schulische Situation habe ich weder Lösung noch Idee ...... aber liebe Gedanken schicke ich Dir ...... und nun fange ich einfach mal an zu krypteln - das mit dem Regen ist so falsch gar nicht, villeicht lässt er es weiterwachsen das Pflänzchen ;-)

    Liebe - liebe Grüße C.

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  20. Achja, ich finde übrigens das Dino-Bild ganz wunderbar!

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  21. liebe elisabeth und lieberlieber robert,

    ich denke an euch und schicke euch ganz extra viel kraft und geduld mit den unverständigen mitmenschen!

    ach menno *aufstampf*

    (nebenbei: selbst von meinen vielen 'kollegen', die tagtäglich mit autistischen menschen zu tun haben, haben einige einfach keinen 'autistenverstand' - trotz fortbildungen null ahnung und sensibilität... es gibt so leut, zum haareraufen!)

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  22. Ich versteh es auch sehr gut. Kenn Dich ja auch in echt. Und es ist schon länger komisch, dass Du hier unter "Autismus" nicht wirklich von den alltäglichen Problemen geschrieben hast.
    Schaut weiter andere Schulen an. Das ist noch nicht der Ort, an dem er gut aufgehoben ist.
    Es ist und war richtig, dass Du das Kind dem einen Elternteil mitgegeben hast. Du kannst und darfst kein Tageskind behalten. Beide Eltern haben als Ehepaar das Sorgerecht. Das muss nun ein Gericht anordnen, dass das Kind wieder in die eheliche Wohnung zurück gebracht werden muss. Ich weiss. wie schwer das für Dich ist. Ja, arbeite wieder in der Krippe, bitte....ich warte schon lang auf Dich....
    Deine A.

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  23. Ach Elisabeth,
    deinen Kummer kann ich gut verstehen. Dass es Robert nicht gut geht, tut sicher sein übriges. Ich bin auch immer ganz traurig, wenn ich weis es stimmt mit Niklas was nicht und man weis nicht genau was. Vielleicht beschäftigt Robert auch irgendetwas, wenn er Bauchweh hat und so hängt an dir?
    Niklas lebt auch in seiner eigenen Welt - wenns auch nicht die autistische ist - ist es doch nicht die "allgemeine"... aber er lebt gut damit - ich tu mich da viel schwerer. Wenn die Menschen nur etwas toleranter wären hätten wir alle ein viel leichteres Leben.
    Ich hoffe, du siehst morgen wieder mehr Sonne - ihr macht das wunderbar!

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  24. Ich drück dich! Ganz dolle! Und den Robert auch, wenn er das denn mag.

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  25. Liebe Elisabeth,

    doch es ist wichtig, dass du ueber diese Dinge im Blog schreibst, denn sie lehren mich und andere mehr ueber Toleranz und Offenheit. Nicht nur im Umgang mit autistischen Kindern sondern auch im Allgemeinen, im Umgang mit anderen Menschen, in den taeglichen Beziehungen. Eigenarten und Besonderheiten anzunehmen und zu begreifen, das Vielfalt und Buntheit das Leben reicher macht, das muss man manchmal erst lernen. Das beginnt in der Familie, Ehe, Freundschaft.
    Passt auf euch auf und lasst euch nicht von engstirnigen Menschen und Institutionen eurer Kraefte und Sonnenfreude berauben.

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  26. Ach meine liebe Elisabeth. Es tut mir so leid, was sich da abspielt.
    Kann Robert nicht auf eine integrative Schule gehen?
    Leider habe ich keine Möglichkeit, Dir oder Euch zu helfen. Ich kann, wie alle anderen Leser hier, versuchen, Dir Mut zu machen. Aber ich erahne ja nicht einmal, was der Alltag für Euch bedeutet. Schlimm finde ich, daß dieser Streß nicht wirklich von Robert ausgeht, sondern von außen gemacht wird.
    Ich finde es gut und richtig, wenn Du Deinen Blog als Forum nutzt. Wer will es nicht drin haben? Egal, was Du willst, was Ihr wollt, das ist wichtig.
    Ich umarme Dich und grüße Dich und Deine großartige Familie ganz herzlich, Deine Christiane

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  27. Nein,das darf so nicht sein. Es gibt immer eine Lösung und einen anderen Weg-ich bin sicher Du kannst ihn finden. Wenn Du der Sonne entgegen gehst dann fällt der Schatten hinter Dich... Und denk nicht das ist einfach so dahin gesagt...ich meine es ganz ernst und schicke Dir viel Kraft.
    Alles Liebe,Ela

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  28. Liebe Elisabeth... ich bin schon vom Lesen allein erschöpft...es ist nicht so einfach, nein. Ist es schon "normal" nicht und "so" erst recht nicht... du brauchst sicher so viel Kraft.
    Robert kann vieles gut, aber er ist anders.Und Anderssein wird leider nicht so gern gesehen...
    Und selbst ich wünsche mir oftmals schon eine "einsame Insel" in einer "heilen Welt", wie soll es dir da erst gehen?! Ich wünsch dir alles Liebe und Gute (und Robert und dem Rest der Familie natürlich auch!)

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  29. Weißt, Elisabeth, am liebsten würd ich jetz zu Euch kommen und die mal alle aufmischen, diese dummen Leut! Das macht mich echt wütend.
    Ich find DIE anstrengend, die Dummen und auch die, die immer so deppert daherreden. Und die immer alles nur schön untern Teppich kehrn. Bloß nicht aus der Rolle fallen. Intoleranz ist mit das Schlimmste, was es gibt.
    Ich möcht so gern was tun!

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  30. Liebe Elisabeth und lieber Robert,

    auch ich würde euch so gerne alles "heil" machen und kann es nicht... Aber man spürt so sehr aus dem Text, daß die Situation für Robert nicht gut ist. Jeder Tag muß für ihn die Hölle sein und das kann und darf doch nicht so bleiben!
    Wie gut, daß Robert fotografieren konnte! Und wie gut, daß Elisabeth schreiben konnte! Das hat euch sicher beiden gut getan. Und Regen und Sonne müssen sich immer abwechseln, sonst kann nichts gedeihen.
    In meinem Leben spielt Musik eine große Rolle und manchmal kommen mir Textzeilen und Melodien in den Sinn, einfach so. Beim Lesen eures heutigen Textes war es "...und der dich behütet, schläft nicht" aus einem Terzett aus dem Elias. Und so wünsche ich euch eine behütete Nacht und umarme euch,

    Karen (die im Moment auch nicht im Blog schreiben kann, was unsere Familie bewegt...)

    PS: Ich lerne auch viel bei euch und bin froh, daß ich meinen Kindern mehr über Autismus erklären kann, denn sie begegnen jeden Tag autistischen Kindern im Schulgebäude. Und weißt Du, was meine beiden sagen - "die sind eben so!" Und dann winken sie ihnen lächelnd zu! Das wäre doch mal etwas für die Busfahrer?!

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  31. Du Liebe,
    es gibt soviele Realitäten, wie es Menschen gibt, die ihre Umwelt wahrnehmen. Und Menschen wie Robert sind ganz wichtig für die Gesellschaft, damit wir lernen, dass unser eigener Blickwinkel nicht das Maß aller Dinge ist.

    Und Euer Blog sind da sehr hilfreich. Vorher kannte ich keinen, der mir diesen wertvollen Einblick in den Alltag mit Autismus geben konnte und wollte.

    Das beste Mittel gegen Intoleranz ist Wissen. Wenn man also die Gesellschaft informiert, wird es weniger Menschen geben, die Robert und all den anderen besonderen Leuten mit Intoleranz aus Unwissenheit begegnen.
    Dass es bis dahin ein langer mühsamer Weg ist, ist klar. Aber irgendwann und irgendwer muss den Anfang machen und Du gehörst zu denen, die es tun. Dafür danke ich Dir!


    Nur wer weiß, dass sein Gegenüber Höhenangst hat, kann ermessen, was eine Verabredung im Funkturmcafé für ihn bedeutet. Akute Bedrohung, Stress, Angst und der innere Kampf, diese zu überwinden, um "normal" zu reagieren. Für einen Menschen ohne Phobie ist es fast unmöglich, zu erahnen, was den Gegenüber quält. Und so wird Leuten aus Unwissenheit wehgetan.

    Ich vermute, die meisten Leute wissen gar nicht, was für eine Folter es für einen Autisten ist, mit wechselnder Begleitung Busfahren zu müssen und den geschützten häuslichen Bereich zu verlassen. Allein der Versuch, es trotzdem zu tun, ist für Robert eine große Leistung, auf die er zu Recht stolz sein kann.

    Es wäre schön, wenn man nicht nur den Schwächen der Autisten entsprechend begegnen würde, sondern auch ihren speziellen Stärken. In Dänemark gibt es beispielsweise eine Firma, die stellt für bestimmte Aufgaben extra Autisten ein, weil die viel genauer und sorgfältiger beim Abgleich von Daten sind als durchschnittlich Begabte.

    Menschen wir Robert sind eine Bereicherung für die Gesellschaft. Und Du auch.

    Und diese Momente der Verzweiflung, ich glaube, die kennt jeder von uns.
    Ich gehe seit Monaten extrem spät zu Bett, um nicht solange wachzuliegen und zu grübeln. Weil da jemand in meinem Umfeld ein Kind bekommen wird, den ich für dissozial gestört und akut kindesgefährdend halte.
    Und weil auch unser Jugendamt lieber die Persönlichkeitsrechte der Eltern als das Kindeswohl schützt.
    Und weil ich nicht weiß, wie ich dieses Kind schützen kann.
    Ich habe einmal ein Kind erlebt, das von seinen Eltern ruiniert wurde. Ich möchte das nicht nochmal hilflos mitansehen müssen.

    Ach, ich kann Dich gerade so gut verstehen!

    Ich drück Dich mal.

    Postpanamamaxi

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  32. Guten Morgen, Elisabeth, einen Bonus hast du: Es ist DEIN Kind, du kannst für ihn entscheiden, was DU willst.
    Liebe Grüße,
    Stefanie

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  33. Liebe Elisabeth,

    warum solltest du nicht auch von deinen Tränen hier schreiben? Sie gehören zum Leben wie die Schatten und das Sonnenlicht...

    Es gibt ein Gedicht, welches mich schon viele Jahre begleitet:

    "Niemand kann deinen Weg für dich gehen,
    denn dies ist dein Weg, den du gehen musst.
    Doch können dich hierbei Arme stützen, Gedanken begleiten und manchmal Hände tragen."
    (Bärbel Kehrer-Kremer)

    Ich wünsche Euch ganz viele, viele stützende Arme, auch wenn es leider oft Menschen gibt, die einem eher noch ein weiteres Päckchen zum Tragen auf die Schultern laden...

    Ich drück dich mal virtuell
    Birgit

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  34. Liebe Elisabeth,

    ich habe das gerade eben gelesen und bin sehr berührt, mir kommen wirklich die Tränen. Lass Dir bloß das Schreiben nicht verbieten. Auch wenn mein Sohn nicht ganz so ist wie Deiner, ich erlebe es auch fast jeden Tag, Ausgrenzung, Ärger, niemand mag mein Kind. Oft scheint es, als wäre er allen Menschen nur im Weg. Gestern fragte er mich "Mama, warum bin ich überhaupt auf der Welt?"

    Lass Dich feste drücken und in den Arm nehmen, Elisabeth, wir müssen eben als Mutter stark sein, auch wenn wir nicht wissen woher wir die Kraft nehmen sollen, stark für unsere Kinder. Diese Welt ist nicht gemacht für besondere Kinder, alles soll schnell und einfach funktionieren und sobald was anders ist, akzeptieren die Mitmenschen das nicht .Ich denke oft, wie es mit Adrian weitergeht, die Zukunft. Ohne Mitmenschen kann man nun mal nicht leben.

    Ich fühle so mit Dir, Elisabeth, vielleicht tat es gut, dass Du Dir das wirklich mal so direkt von der Seele geschrieben hast.

    Liebe Grüße und alles Gute für Euch. Ich denke an Euch.


    Claudia

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  35. Liebe Elisabeth,

    wenn ich darf, möchte ich dich mal als erstes umarmen und drücken. Du bist so großartig. Ich finde es wahnsinnig toll, wie du das alles meisterst. Und dass es oft superschwer ist, kann ich nur erahnen.
    Aber ist nicht genau dafür das Blog da? Dass du davon schreiben kannst? Es verbessert ja nicht wirklich die Situation - aber es hilft ja oft schon, wenn man sich Dinge vom Herzen schreiben kann......

    Eigentlich sind nicht die besonderen Menschen "behindert" sondern unsere Welt/Umwelt. Wären alle dazu in der Lage, nicht so sehr in Schubladen zu denken, wie viel leichter könnte so vieles sein.
    Ich wünschte, ich könnte irgendetwas für dich tun, liebe Elisabeth.
    Ich kann dir nur den Rat geben, lass dich nicht verunsichern, was du in das Blog schreiben darfst. Auch und gerade die Schwierigkeiten sollst/darfst du zeigen.

    Herzliche Grüße, Birgit

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