Sonntag, 7. November 2010

Ferienende in Bayern. Entscheidung


Morgen geht die Schule wieder weiter. Die Kinder hatten so schöne Herbstferien. Kein Regen, manchmal so richtig warme Tage. Diese beiden Damen waren natürlich nicht von mir eingesperrt worden. Sie haben das Trampolin noch mal so richtig ausgenutzt. Stundenlang haben sie die tollsten Kunststücke ausprobiert, oder einfach nur gelegen und geratscht......
Meine zwei Enkelkinder und das kleine Töchterchen....

...ohne Robert. Es ging ihm gut, er kam auch heute wieder sehr zufrieden von seinem Wochenende nach Hause.
Doch trotz "Bilderbuchfortbildung" gestern konnte ich nicht so richtig abschalten. Ich hatte so richtig ein Problem. Mit Robert kann kein Kind hier so spielen wie am Freitag und Samstag-Vormittag. Er selber spielt nicht. Doch auch alle anderen werden nur gestört, geärgert, er will ihnen was aufdrängen, er drückt sie so lang bis sie nur noch schreien.....
Sein Sozialverhalten ist gestört. Es hat natürlich mit dem Autismus zu tun. Nicht merken wo andere die Grenzen haben, nicht spüren was erwünscht ist.....
...Am Freitag, als die Mädchen von 10 Uhr bis Nachmittag um 15 Uhr im Trampolin spielten, ohne Schreien, ohne Streit......da hab ich seid ganz langem wieder merken dürfen, dass nichts, aber auch gar nichts an Susanne liegt. Sie spielt, sie teilt, sie hat Fantasie, sie spürt was das andere Kind will usw.
Und das war mir dann ganz schlimm. Wie soll sie Susanne sein, wenn Robert hier ist. Wie soll sie Ruhe finden, wenn er sie überrollt?
Wir haben hier ein grosses Problem. Heute ist die Entscheidung gefallen, dass Robert die nächsten Wochen jedes 3.Wochenende in der Kurzzeitpflege verbringt. Als Mama und Papa wird man zerrissen, weil man dieses Kerlchen Robert am liebsten um sich haben möchte, niemand anderen anvertrauen....
Mit einem tiefen Seufzer haben wir zugestimmt nun Robert mehr aus der Familie rauszunehmen.
Wenn ICH es nicht aushalte, kann und darf ich die Zeiten jederzeit verändern.
Es tut mir leid, wenn ich Euch mit all dem Kummer so zuschreibe....



13 Kommentare:

  1. Liebe Elisabeth

    So oft denke ich in letzer Zeit an euch, komme aber leider zu gar nichts mehr ! Ich kann dich verstehen wir stehen vor ähnlichen Problemen, die Frage, wie können meine 2 anderen sich selbst sein wenn da nioch einer ist der ständig queruliert ! und trotzdem gehören sie zu uns wir lieben sie über alles und wenn sie dann weg sind ( wenn cih nur kurz ) zerreist es uns !!

    es ist nicht einfach aber wir schaffen das und erfreuen uns an den schönnen Momenten wo wir geniessen dürfen und uns erfreuen !
    ich Drücke dich ganz lieb !!!

    liebs gruessli
    Sadnra

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  2. Liebe Elisabeth. Mach dir doch keine Gedanken um uns. Denn wir können dir nur zuhören und nichts verändern. Aber das du uns deinen Kummer oder viel mehr deine Gedanken anvertraust, das ist für uns eine große Anerkennung oder Ehre. Und man wünscht sich so oft, etwas mehr helfen zu können... LG Inge

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  3. Liebe Elisabeth,
    schreib uns gern zu, wir hören auch gern zu.
    Ich versteh gut, was in deinem Mutterherz vor sich geht. Es ist ja manchmal schon schwierig, zwei nicht autistischen Kindern gerecht zu werden. Wie soll es dir da erst gehen?
    Du hast ja die Option, das Ganze jederzeit zu kippen. Aber Susanne wird diese alleinige Aufmerksamkeit an jedem dritten Wochenende ganz sicher sehr gut tun. Sie ist ja ein sehr soziales Kind, das gut zurückstecken kann, aber Mama und Papa mal ganz allein - das leistet sicher viel.
    Sei ganz lieb gedrückt, du bist eine tolle Mutter!
    Schlaf schön
    Michaela

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  4. Aber wenn sie "trotz" Robert so gut geraten ist, so gut sozialisiert, dann ist doch m. E. nicht so viel verkehrt gelaufen! Sie packt das und findet ihren Weg!

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  5. Ich glaube als Mutter hat man immer ein schlechtes Gewissen, ist immer hin und hergerissen und wenn dann noch besondere Kinder ins Spiel kommen wird dieses Spagat noch extremer.
    Folge Deinem Bauchgefühl, das ist meist das richtige.
    Alles Liebe
    Martina

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  6. Liebe Elisabeth,
    ich denke, Ihr werdet Euch die Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Und Ihr werdet merken, wenn Robert die Kurzzeitpflege überhaupt nicht gut tut, dann könnt Ihr ja wieder damit aufhören. Ihr habt nun mal nicht nur Robert und Susanne tut es bestimmt sehr, sehr gut, wenn Sie regelmäßig ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt. Wenn man hier so liest bekommt man den Eindruck, dass Du Dir so viel Mühe gibst und dass noch viel mehr Liebe dahinter steckt. Es gibt leider immer noch genug Eltern die ihre Kinder in so einem Fall ganz weg geben würden, da braucht Ihr wegen einem Wochenende ab und zu kein schlechtes Gewissen zu haben. Erst Recht weil Ihr es nicht aus Egoismus tut sondern für Susanne. Ihr kriegt das bestimmt hin.
    Ganz liebe Grüße,
    Lisa

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  7. Liebe Elisabeth,

    es tut mir so unendlich leid, dass Du soviel Kummer hast. Aber du kennst die Situation am besten und Deine Entscheidung ist die Richtige. Und das heißt nicht, dass es für immer so bleiben muss. Diese Entscheidung kann ja irgendwann wieder geändert werden.

    Als Mutter eines besonderen Kinder hat man es wirklich schwer. Ich drück Dich einfach mal fest. Du hast alles getan. Niemand kann Dir einen Vorwurf machen.



    Ganz viele liebe Grüße


    Claudia

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  8. Da ist man wirklich in einem großen Zwiespalt. Aber ich denke, es ist vorerst sicher die richtige Entscheidung. Denn Susanne kommt vielleicht im Alltag doch zu kurz, Robert bekommt sicher mehr Aufmerksamkeit, die er sicher auch braucht. Aber man muß auch ganz klar an das andere Kind denken. Mir würde das auch sehr, sehr schwer fallen, mein Kind zeitweise wegzugeben... aber du kannst dich ja jederzeit umentscheiden, wenn du es für Robert und für euch nicht verantworten kannst!
    Einen schönen Wochenanfang wünsche ich euch!
    Viele liebe Grüße von Ann

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  9. ...habe gerade die letzten Tage nachgelesen, liebe Elisabeth, bei euch war wieder viel los. Ich finde eure Entscheidung gut, weil ich glaube, daß es dem Robert und allen gut tut, wenn auch mal ein Abstand da ist und man sich dann wieder aufeinander freut.
    Liebe Grüße von Birgitt

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  10. Hömma, meine liebe Gute, dafür sind Freunde da, dass man auch das Leid mit ihnen teilen darf, gell? Ich kann Dich gut verstehn, aber vielleicht tut es Robert auch gut, wenn er mal ein bissken andere Luft immer wieder schnuppert. Laß es mal auf Dich zukommen, dann wird das schon. Ihr seid eine tolle Familie und werdet das meistern, auf jeden Fall! So, tje, ich feiere zwar kein Halloween mehr, bin aber irgendwie durch zuwenig Zeit blogmäßig in der letzten Woche stecken geblieben. Und heute, als ich eigentlich einen neuen Post schreiben wollte, hat mich eine ganz liebe Freundin angerufen, mit der ich schon sooo lange nich mehr gequatscht habe. Naja, das hatte denn natürlich Vorrang. Hach, wenn man alt wird, wird die Zeit immer knapper. Hat der Tach tatsächlich immer noch 24 Stunden? *Grübel*....Oder klaut mir jemand von meiner Zeit? Hmmmm...Ich grüß Dich ganz lieb und wünsch Dir und all Deinen Lieben nen guten Wochenanfang!

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  11. Du musst dir denke ich kein schlechtes Gewissen machen! Schon gar nicht vor uns, die nicht "drin" stecken. Ich finde die Entscheidung nicht "schlimm". Robert gefällt es doch dort auch, wenn ich so zurück blicke was du bisher geschrieben hast. Und er ist ja von 21 Tagen dennoch 19 daheim...

    Aber einen Einwurf habe ich doch :(
    Ich finde es schwierig die Situation unter Geschwistern mit irgendetwas anderem zu vergleichen. Unter Geschwistern ist es immer anders als wenn Besuch da ist (auch wenns Verwandtschaft ist und auch, wenn der Besuch öfters da ist). Sein Bruder hat man immer.
    Auch mit "normalen" Geschwistern kanns jeden Tag krachen und wenn Besuch da ist, Freunde da sind, Cousinen da sind- dann ist es nicht so.
    Hm, hoffe fu weißt was ich meine und nimmst es mir nicht krumm.
    Ich denke Susanne wird es gut tun, alle 3 WEs ohne Robert zu sein- aber ein Heiligenschein hat sie glaube ich dennoch nicht auf dem Kopf ;-)

    liebe Grüße

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  12. ach elisabeth, es ist sicher nicht einfach. aber vergiss nicht, das was du willst, ist doch nicht immer das selbe, was robert will. wenn er sich an diesen wochenenden wohl fühlt, und er sein kann, dann ist es gut so.
    und susanne: sie kennt doch ihren bruder. und wenn sie abstand will, dann wird sie immer mehr lernen, dass auch zu zeigen/sagen.
    ich kenne nur ein autistisches kind persönlich. und ich erahne die rießige aufgabe, die einem damit gestellt wird. ihr macht das vorbildhaft- wirklich.
    einen ganz dicken drücker von mir!

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  13. Liebe Elisabeth

    Es wurde wohl schon alles gesagt. Mach Dir selbst kein schlechtes Gewissen! Du bist eine gute Mutter, die alles für ihre Kinder macht. Und ich finde, gerade WEIL ihr die Entscheidung getroffen habt, kann jeder aus der Familie profitieren. Robert, weil er außerhalb seiner Familie Neues erleben darf. Und Ihr, weil Ihr einmal durchatmen dürft und das auch braucht, damit die turbulenten Zeiten gut durchgestanden werden können.

    Ich bin in Gedanken bei Dir, auch wenn ich Dich persönlich (leider) nicht kenne!

    Liebe Grüße
    Elena

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